Nachrichten Sudan | 11 November 2021

Sudan: Putsch bedroht hart erkämpfte Freiheiten

Seit dem Militärputsch im vergangenen Monat herrscht im Sudan Unruhe. Das öffentliche Leben steht still und für Christen ist es kaum möglich, sich zu versammeln. Mehrere bekannte inhaftierte Islamisten wurden von der neuen Führung freigelassen, was um die Reformen für mehr Religionsfreiheit fürchten lässt.

 

 
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Seit dem Militärputsch im vergangenen Monat herrscht im Sudan Unruhe. Das öffentliche Leben steht still und für Christen ist es kaum möglich, sich zu versammeln. Mehrere bekannte inhaftierte Islamisten wurden von der neuen Führung freigelassen, was um die Reformen für mehr Religionsfreiheit fürchten lässt.

Am 25. Oktober kam es im Sudan zum Staatsstreich. Der Machtübernahme durch das Militär stimmten die Islamisten zu. Doch was wird aus der kleinen christlichen Minderheit des Landes werden? Ein Leiter von Open Doors in Ostafrika ist besorgt: »Die Nachrichten sind sehr beunruhigend. Wir rufen die Christen weltweit auf, mit uns für den Sudan zu beten.« Tatsächlich ist der Machtübernahme durch General Abdel Fattah Al-Burhane im Hinblick auf die Religionsfreiheit ein Rückschritt, der für die Kirche schwerwiegende Folgen haben könnte. Einige christliche Leiter befürchten eine Rückkehr zur Scharia.

Der Sudan war auf dem Weg, ein säkularer Staat zu werden

In den vergangenen Monaten war es im Sudan zu einigen positiven Gesetzesänderungen gekommen, die auf einen säkularen Staat mit Religionsfreiheit hoffen ließen. Im Juli 2020 hatte die Übergangsregierung eine Reihe von Änderungen angenommen, so etwa die Abschaffung der Todesstrafe für Apostasie (siehe Artikel Box links unten). Theoretisch war es dadurch jedem Muslim möglich, seine Religion zu wechseln. Diese Reformen wurden jedoch nicht von allen Seiten gutgeheißen: »Der Koran ist unsere Verfassung. Nein zu Änderungen, die der Scharia widersprechen!«, hörte man sogleich feindliche Demonstranten skandieren. Die Auflösung der Regierung, die diese Änderungen eingeführt hatte, wirken sich auch auf die Kirchen aus: »Alles ist gestrichen worden. Sogar religiöse Versammlungen wurden abgesagt, weil die Verkehrswege geschlossen sind«, erklärt einer unserer Kontakte.

»Wir beten um Gottes Eingreifen«

Die Zukunft des Sudan scheint düster. Zwar hat die Militärregierung für Juli 2023 Wahlen angekündigt, doch hat sie nach unseren Informationen bereits mindestens 17 Menschen getötet und mehr als 100 verwundet. In den vergangenen Tagen fanden in Khartum und in Atbara im Norden weitere Demonstrationen gegen die Machtübernahme durch das Militär statt.
Im ganzen Land sind weiterhin Schüsse zu hören. Für die Anwohner ist es nicht immer klar, ob damit Demonstranten zerstreut werden sollen, oder ob die Schüsse auf einen bestimmten Teil der Bevölkerung abzielen.

Warten auf friedliche Lösungen

Ein Zeuge vor Ort bestätigte unseren Partnern, dass »das tägliche Leben der meisten Christen durch die Ereignisse stark beeinträchtigt wurde. Da das normale Leben nur langsam wieder zurückkehrt, sind die Christen in einer verzweifelten Lage. Viele von ihnen verdienen den Unterhalt für ihre Familie als Tagelöhner.«
Unsere einheimische Quelle bittet im Namen der Christen im Sudan: »Bitte betet für unser Land! Wir hoffen auf eine friedliche Einigung. Wir können nur warten und beten, dass Gott eingreift. Gotte segne euch und alle, die in ihren Gebeten weiter an uns denken«.


 

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