Nachrichten Zentralasien | 03 März 2023

Kirgisistan: Keine Beerdigung für Christen

 

 
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Christen erleiden zunehmend Angriffe und offene Diskriminierung.

Im zentralasiatischen Kirgisistan häufen sich Angriffe auf die christliche Minderheit. Berichten der norwegischen Organisation Forum18 zufolge werden besonders Christen muslimischer Herkunft unter Druck gesetzt. Eine Strafverfolgung bleibt in aller Regel aus und ermutigt die Angreifer.  Zu Problemen kommt es auch, wenn es um die letzte Ruhestätte für verstorbene Christen geht.

Kein Schutz für Christen durch die Behörden

Informationen von Forum 18 zufolge begann die starke Zunahme dieser Angriffe im Jahr 2022. Dazu gehören »konkrete Drohungen von aufgeheizten Menschenansammlungen im ganzen Land, die ethnische kirgisische Christen gewaltsam zum Islam bekehren wollen«, erklärte ein Christ, der aus Angst vor staatlichen Repressalien anonym bleiben wollte.

In einem solchen Fall wurde im November 2022 Christen in einem Teil der nordöstlichen Region Issyk-Kul angedroht, dass sie aus ihren Häusern vertrieben würden, wenn sie nicht zum Islam konvertierten. Einige der Angreifer bezeichneten den Islam gegenüber den Christen als »unsere eigene traditionelle Religion«, die sie offenbar durch die christliche Gemeinschaft gefährdet sahen. Die örtlichen Behörden »beruhigten die Angreifer und brachten die beiden Seiten dazu, Frieden zu schließen«, berichteten die Christen weiter. Gegen die Täter wurde jedoch keine Anklage erhoben. Viele sind überzeugt davon, dass die lokalen Behörden an diesen gezielten Angriffen mitschuldig sind. Wegen der verbreiteten Straflosigkeit nach Angriffen gegen sie und aus Angst vor zusätzlichen Repressalien, wagen es die Christen in der Regel nicht, bei Behörden Hilfe zu suchen.

Christliche Beerdigungen verhindert

Probleme gibt es auch, wenn es um die Beerdigung von Christen geht. Immer wieder hindern islamische Extremisten Nicht-Muslime daran, Beerdigungen regulär durchzuführen und den Wünschen der Verstorbenen nachzukommen. In einigen Fällen sahen Christen sich gezwungen zum Islam zu konvertieren, um ihre Angehörigen beerdigen zu können.

Als »Ungläubige« angesehen

Nina* war früher Muslima und beschloss ohne das Wissen ihres Mannes Oleg*, Christus nachzufolgen. Sie besuchte heimlich Gottesdienste, doch als einige Dorfbewohner ihr Geheimnis entdeckten, informierten Sie Oleg und teilten ihm mit, er könne nun nicht mehr in seinem Heimatdorf beerdigt werden; in ihren Augen sei auch er jetzt ein »Ungläubiger«. Oleg war außer sich wegen der vermeintlichen Schande, die seine Frau über ihn gebracht hatte. Als Folge davon verprügelte er sie so schlimm, dass sie fünf Tage lang das Haus nicht verlassen konnte und anschließend acht Tage lang im Krankenhaus lag. Weil ihr Sohn seine Mutter oft zur Kirche begleitete, schlug Oleg auch ihn.

Er forderte Nina auf, ihrem Glauben an Jesus Christus abzuschwören und nie mehr in die Kirche zu gehen, aber sie weigerte sich und blieb fest in ihrem Glauben. Daraufhin verließ Oleg sie. Derzeit lebt Nina allein mit ihrem Sohn. Durch die Schläge ihres Mannes hat sie ihr Gehör auf dem rechten Ohr verloren.

Kirgisistan zählt nicht zu den 50 Ländern des Weltverfolgungsindex 2023, in denen Christen am stärksten wegen ihres Glaubens verfolgt werden. Es gehört zum erweiterten Kreis der »Länder unter Beobachtung.«

Quellen: Forum18, Open Doors

* Namen geändert

 

Bitte beten Sie für die Christen in Kirgisistan:
  • Beten Sie für Nina und ihren Sohn um Gottes Trost sowie körperliche und seelische Heilung.
  • Bitte beten Sie, dass die Christen dem wachsenden Druck standhalten und in ihrem Glauben gestärkt werden.
  • Beten Sie, dass die Gemeinden fest zusammenstehen, tiefe geistliche Gemeinschaft erleben und sich gegenseitig ermutigen.
  • Beten Sie um Gottes Wirken unter Behördenmitarbeitern und den islamischen Extremisten im Land: dass der Heilige Geist an ihren Herzen arbeitet, den Christen Gunst bei ihnen schenkt und viele von ihnen Jesus Christus erkennen.

 

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