Seit das Militär im Februar 2021 die Kontrolle übernommen hat, verschlechtert sich die Lage in den christlichen Gebieten zunehmend. Die Kämpfe haben zwar im ganzen Land zugenommen, aber die christliche Minderheit gehört zu den Hauptleidtragenden. Mehr Christen als je zuvor sind zu Binnenvertriebenen oder Flüchtlingen geworden und leben in Lagern – oder haben in Kirchen Unterschlupf gefunden –, aber ohne angemessene Ernährung und Gesundheitsversorgung.
Die tägliche Realität ist, dass Christen nicht die gleichen Rechte und den gleichen Rechtsschutz genießen wie die buddhistische Mehrheit. Christen sind häufig Opfer von gewalttätigen Angriffen, die ungestraft bleiben. Selbst in mehrheitlich christlichen Bundesstaaten wie Chin und Kayah wurden alteingesessene Kirchen angegriffen und christliche Entwicklungshelfer und Pastoren getötet. Regierungstruppen greifen christliche Dörfer und Kirchen gezielt an, während buddhistische Klöster weitgehend unberührt bleiben.
Konvertiten zum Christentum werden auch von ihren buddhistischen, muslimischen oder den Stammesfamilien verfolgt und aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Dorfgemeinschaften, die darauf bedacht sind, »rein buddhistisch« zu bleiben, verunmöglichen christlichen Familien den Zugang zu Wasser. Auch nicht-traditionelle kirchliche Gruppen stoßen auf Widerstand, vor allem solche, die in ländlichen Gebieten existieren, und solche, die offen auf andere Menschen zugehen.
Der anhaltende Bürgerkrieg zwischen den bewaffneten ethnischen Gruppen Myanmars und dem Militär trifft die christlichen Gemeinschaften in den mehrheitlich christlichen Bundesstaaten Chin, Kachin, Karen und Kayah unverhältnismäßig stark. Im Kachin-Staat und im nördlichen Shan-Staat, wo die Kämpfe eskalieren, werden Christen getötet, inhaftiert und zur Flucht gezwungen. Konvertiten vom Buddhismus, Islam oder von einer Stammesreligion sehen sich dem stärksten Druck ausgesetzt, ihrem neuen Glauben wieder abzuschwören, vor allem seitens ihrer Familien und Gemeinschaften. Die wenigen christlichen Konvertiten mit muslimischem Hintergrund, die in der muslimischen Rohingya-Gemeinschaft leben, sind besonders gefährdet und werden sowohl wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit als auch wegen des enormen Drucks ihrer muslimischen Familien und Gemeinschaften verfolgt und unter Druck gesetzt, zum Islam zurückzukehren.
Wenn sie jemanden hassen, haben sie keine Angst, ihn zu töten, und das ohne Reue oder Schuldgefühle. So ist das hier.
Naomi, die Frau eines Pastors (Juni 2020)
Im 2022 war das Land weiter denn je von einer Lösung des gewaltsamen Konflikts entfernt, der mit dem Putsch der Armee am 1. Februar 2021 begann. Die Kämpfe halten an und haben in einigen Teilen des Landes sogar noch zugenommen, wobei die christliche Minderheit zu den Hauptleidtragenden der Angriffe zählt. Christen wurden getötet, Kirchen attackiert und zerstört. Die Regierung hat noch viel zu tun, um die ethnischen und religiösen Minderheiten, einschließlich der Christen, besser zu integrieren.
Durch die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern stärkt Open Doors verfolgte Gläubige in Myanmar durch die Verteilung von Literatur, Jüngerschaftsprogramme, Unterstützung beim Lebensunterhalt und Schulungen zu verschiedenen Themen.
Länderprofil herunterladenHimmlischer Vater, die Last dieses langen Konflikts in Myanmar droht die Hoffnung und die Einheit der Bevölkerung Myanmars zu zerstören. Ermutige Dein Volk und lass es wissen, dass wir in seinem Schmerz bei ihm sind. Stärke unsere Brüder und Schwestern mit Gemeinschaft, Ausbildung und mit der täglichen Versorgung, die sie brauchen. Danke für die kraftvolle Art und Weise, in der Du in dieser schwierigen Zeit durch die Kirche wirkst. Gib den Christen Mut, Ressourcen und Offenbarung in ihren Versuchen, auf diese Krise zu reagieren. Schaffe ein Ende des Konflikts. Amen.
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