Wie sieht Verfolgung auf den Malediven aus?
Die Regierung der Malediven rühmt sich gerne damit, dass das Land zu hundert Prozent sunnitisch ist. Jede Abweichung davon wird sehr ernst genommen. Religiöse Minderheiten werden vom Staat nicht anerkannt, und jeder Bürger gilt als Muslim – daher müssen christliche Konvertiten Jesus unter größter Geheimhaltung nachfolgen. Wenn sie dabei entdeckt werden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie den muslimischen Oberhäuptern oder Behörden gemeldet werden. Als Strafe droht der Entzug der Staatsbürgerschaft oder die Todesstrafe.
Jede Person muss sich strikt an die islamischen Kleidervorschriften halten und das Ramadan-Fasten einhalten, sonst wird er oder sie von der Gesellschaft schikaniert und von den Behörden verhaftet.
Selbst ausländische Christen, die im Tourismussektor arbeiten, werden von den Behörden streng überwacht – sie dürfen sich nur an privaten Orten (z.B. in der Botschaft ihres Landes) zu Gottesdiensten oder Hochzeiten treffen und einheimischen Bürgern ihren Glauben weder zeigen noch mit ihnen darüber diskutieren. Tun sie es doch, können sie zu einer Strafe verurteilt, ausgewiesen oder sogar für mehrere Jahre ins Gefängnis gesteckt werden.
Auf den Malediven gibt es Anzeichen eines gewalttätigen islamischen Extremismus, darunter Kämpfer, die aus Ländern wie Syrien zurückkehren und eine Gefahr für christliche Gläubige darstellen. Die Regierung hat erhebliche Mühe, mit dem Ausmaß dieser neuen Herausforderung fertig zu werden.
Die maledivische Gesellschaft ist sehr eng und stark. Es ist sehr schwierig, mit jemandem zu sprechen oder sich, selbst heimlich, zu treffen, ohne dass die Umgebung etwas merkt. Der christliche Glaube muss so privat gehalten werden, dass zwei Mitglieder derselben Familie gläubig sein können, ohne dass der andere es je erfährt. Gegenseitige Ermutigung und Gemeinschaft sind eine große Herausforderung, und viele Christen – wie auch Angehörige anderer religiöser Minderheiten – versuchen, das Land zu verlassen, um im Ausland ein neues Leben zu beginnen.
Wer ist von Verfolgung am stärksten betroffen?
Konvertiten mit einem muslimischen Hintergrund, die zum Christentum konvertieren, werden auf den Malediven am stärksten verfolgt. Offiziell gibt es sie im Land nicht, denn wer den Islam verlässt, verliert seine Staatsbürgerschaft.
Was hat sich im vergangenen Jahr verändert?
Die Situation für die Christen auf diesen Inseln im Indischen Ozean hat sich nicht wesentlich verändert. Die Malediven gelten weiterhin als hundert Prozent sunnitisch. Die Wirtschaft hängt stark vom Tourismus ab. Da sich nun dieser Sektor wieder öffnet, kehren sowohl Gastarbeiter wie Touristen zurück. Somit leben wieder mehr ausländische Christen auf den Malediven.
Wie hilft Open Doors den Christen auf den Malediven?
Open Doors organisiert Gebetsunterstützung für verfolgte Christen auf den Malediven.
Länderprofil herunterladenHimmlischer Vater, wir beten, dass die maledivische Regierung Religionsfreiheit zulässt und erkennt, dass der Glaube nicht erzwungen werden kann. Wir beten, dass Du Wege für die Gläubigen im Untergrund schaffst, damit sie sicher miteinander kommunizieren können und Zugang zu biblischem Material haben, um ihr Wissen und ihren Glauben an Dich zu vertiefen. Wirke Wunder in ganzen Familien, damit Ehemänner, Ehefrauen und Kinder Dir gemeinsam freudig nachfolgen können. Amen.