Mosambik

Rang im Index: 32

Wie sieht Verfolgung in Mosambik aus?

Christen werden durch die wachsende Präsenz militanter Islamisten verfolgt, besonders in der nördlichen Region Cabo Delgado, wo Aufständische wie die dem IS nahestehende islamistische Gruppe al-Sunnah wa Jama’ah (ASWJ) eine Schreckensherrschaft ausüben. Die Menschen bleiben entweder in der Region und sind täglich von Entführungen bedroht oder ergreifen die Flucht und sind auf sich alleine gestellt. Viele sind durch die Gewalt traumatisiert, und wer zur Heirat oder zur Miliz gezwungen wurde, kämpft mit Scham- und Schuldgefühlen oder wird stigmatisiert.

In anderen Teilen des Landes werden Christen, die vom Islam oder einer traditionellen afrikanischen Religion zum Christentum konvertieren, oftmals von ihren Familien unter Druck gesetzt, wieder zum früheren Glauben zurückzukehren. Einzelne muslimische Familien zwingen Konvertitinnen, selbst wenn auch nur ein Glaubenswechsel vermutet wird, einen muslimischen Mann zu heiraten. Damit sollen die Frauen von christlichen Aktivitäten fernhalten werden. Verheirateten Frauen droht die Scheidung, wenn sie zum Christentum konvertieren. In einigen Fällen verlieren sie das Sorgerecht für ihre Kinder, und man verweigert ihnen möglicherweise das ihnen zustehende Erbe. In anderen Gebieten machen Drogenkartelle den Christen das Leben schwer, die es besonders auf kirchliche Jugendarbeiter abgesehen haben.

Die Spannungen im Land werden durch Einschränkungen der Religionsfreiheit durch die Regierung noch verschärft, wie etwa das Verbot jeglicher religiöser Beeinflussung in öffentlichen Bildungseinrichtungen und die komplizierten Registrierungsanforderungen für religiöse Gruppen.

Wer ist von Verfolgung am stärksten betroffen?

Am stärksten ist die Verfolgung von Christen in der nördlichen Provinz Cabo Delgado. Gerade junge Mädchen sind besonders gefährdet, da Mosambik eine der höchsten Raten an Kinderheirat weltweit aufweist. So werden Kinder teilweise bereits im Alter von sieben Jahren zur Heirat mit militanten Kämpfern gezwungen. 

Treffen Sie Lorena*

Diese bösen Leute [ASWJ] kamen und haben uns zerstört. Sie haben uns in Armut gestürzt, jetzt haben wir nichts mehr ... Sie lassen uns vollkommen hängen. Wir konnten uns versorgen, aber als sie kamen, zerstörten sie alles und ließen uns in Armut zurück.

Lorena (Name geändert, Dezember 2021):

Was hat sich im vergangenen Jahr verändert?

Mosambik wurde im Jahr 2021 zum ersten Mal in den Top 50 des WVI geführt. Die Verfolgung hat sich sehr verschärft. Im Beobachtungsjahr stieg Mosambik auf dem Index um neun Plätze auf, was dem zunehmenden Druck und der Gewalt gegen Christen geschuldet ist, besonders im nördlichen Teil des Landes, wo Dschihadisten aktiv sind. 

Auch wenn militante Islamisten im vergangenen Jahr aufgrund der Interventionen ruandischer und südafrikanischer Streitkräfte die Kontrolle über viele Städte verloren haben, ist ihr Einfluss nach wie vor sehr groß. Radikal-islamische Anschläge kosteten bereits viele Christen das Leben. Die dem IS nahestehende islamistische Gruppe al-Sunnah wa Jama’ah (ASWJ) will in Mosambik ein islamisches Kalifat errichten und hat zahlreiche Gräueltaten begangen, Kirchen und Schulen niedergebrannt und im Norden Zehntausende Menschen zur Flucht getrieben. Hunderttausende leben heute in Lagern für Binnenvertriebene. Darüber hinaus erschwert die Präsenz von Drogenkartellen in einzelnen Gebieten das Leben der Christen – insbesondere für Kirchengemeinden, die mit Jugendlichen arbeiten wollen.  

Die nördliche Provinz Cabo Delgado befindet sich in der Gewalt islamistischer Aufständischer, die in diesem Gebiet zwischen 2500 und 3300 Menschen getötet haben. Rund 800.000 Menschen sind in die Flucht vor der Gewalt getrieben worden.  Die Angriffe der Dschihadisten haben sich bereits über die Grenze nach Tansania ausgeweitet und werden sich voraussichtlich nach Süden und in das benachbarte Malawi ausbreiten.

Wie hilft Open Doors den Christen in Mosambik?

Die Partner von Open Doors unterstützen verfolgte Christen in Mosambik durch Nothilfe, Traumaberatung und Posttraumahilfe, mit Kursen über interkulturelle Fragen sowie sozio-ökonomischen Projekten.

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Ein Gebet für Mosambik

Himmlischer Vater, umgib die von Verfolgung betroffenen Menschen in Mosambik mit Deinem Schutz. Versorge die Tausenden von Vertriebenen und gib ihnen Unterkunft, Nahrung und Wasser. Bitte kümmere dich um die Kinder, die in Zwangsheirat stecken und von militanten Gruppen verschleppt wurden. Lass sie Deine Liebe erfahren und greife ein, um ihnen Freiheit zu schenken. Vereitle die Pläne islamischer Extremisten und arbeite in ihren Herzen, damit sie sich von Hass und Gewalt ab- und Deiner Liebe zuwenden. Gib unseren Schwestern und Brüdern in Mosambik ein Land, in dem sie sicher sind. Amen.

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AUSMASS DER VERFOLGUNG

Sehr hoch



Mechanismen der Verfolgung
  • Islamischer Extremismus
  • Korruption und Organisiertes
  • Korruption und Organisiertes
  • Unterdrückung durch den Clan/Stamm
  • Totalitarismus oder diktatorische Paranoia

Anzahl der Christen
18.589.000 (56,2 %)

Hauptreligion
Christentum

Staatsform
Präsidialrepublik

Regierungschef
Präsident Filipe Jacinto Nyusi

Nachrichten
Mosambik | 16 Juli 2020
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