Pressemeldungen Europe | 21 Mai 2019

Zwischenbericht des britischen Außenministers: «Verfolgung gegen Christen ist nahe am Völkermord», sagt Jeremy Hunt

Die Verfolgung gegen Christen in einigen Teilen der Welt hat einen Level erreicht, der dem Genozid nahekommt. Dies spiegelt sich in den ersten Ergebnissen eines vom britischen Außenminister Jeremy Hunt in Auftrag gegebenen Berichts zu diesem Thema wider.

 

 
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Die Verfolgung gegen Christen in einigen Teilen der Welt hat einen Level erreicht, der dem Genozid nahekommt. Dies spiegelt sich in den ersten Ergebnissen eines vom britischen Außenminister Jeremy Hunt in Auftrag gegebenen Berichts zu diesem Thema wider.

Wien, 22. Mai 2019 – Im Sommer wird der Schlussbericht erwartet, doch bereits der Zwischenbericht des britischen Außenministers legt offen: Christen sind die mit Abstand am stärksten verfolgte Glaubensgruppe. Und in manchen Ländern erreicht die Verfolgung ein Ausmaß, das nahe am Völkermord liegt.

Neues Bewusstsein

«Nach dem Aufkommen des IS im Nahen Osten, den wiederholten Massakern in Nigeria und den vielen anderen Angriffen auf Christen in verschiedenen Teilen der Welt scheinen die Medien und die Gesellschaft im Westen langsam aufzuwachen. Nicht zuletzt durch die dramatischen Ereignisse in Sri Lanka und Burkina Faso wächst das Bewusstsein dafür, dass Christenverfolgung kein isoliertes Ereignis, sondern ein weltweites Phänomen von dramatischem Ausmaß ist», sagt Kurt Igler, Leiter von Open Doors in Österreich. «In vielen Fällen ist der Glaube der Christen bzw. ihre Religionszugehörigkeit ein zentrales Motiv der Angreifer».

Einsatz hilft allen

In der Einleitung erklärt Jeremy Hunt, dass es wichtig sei, die Betonung der Verfolgung von Christen nicht über jene anderer Minderheiten zu stellen, sondern ihnen ebenso zu helfen und sie zu unterstützen. «Die Forschung zeigt jedoch immer wieder, dass Christen die am stärksten betroffene Religionsgemeinschaft sind und dass Gewalttaten und andere Einschüchterungsversuche gegen Christen immer häufiger auftreten.» Open Doors beobachtet zudem, dass dort, wo sich durch den Einsatz für die Religionsfreiheit Verbesserungen erzielen lassen, diese allen Glaubensgruppen zugutekommt.

Wann können wir über Völkermord sprechen?

Der Report wurde im Jänner vom britischen Außenminister Jeremy Hunt in Auftrag gegeben. Der Zwischenbericht wurde zwei Wochen nach den Anschlägen in Sri Lanka veröffentlicht.

In Teilen des Nahen Ostens und Afrikas hat das «beträchtliche Ausmaß» der Gewalt und die erklärte Absicht der Täter, die christliche Gemeinschaft auszurotten, dazu geführt, dass wiederum in England mehrere Parlamentarier erklärt haben, dass es sich um Völkermord nach der UN-Definition handelt. Diese besagt, dass Genozid ein Akt ist, «der mit der Absicht begangen wurde, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe ganz oder teilweise zu zerstören.»

Eine Beschreibung, die von Außenminister Jeremy Hunt bei der Präsentation des Zwischenberichts selbst verwendet wurde. Der Bericht wurde in Auftrag gegeben um zu prüfen, «ob die britische Regierung alles in ihrer Macht Stehende tut, um die Betroffenen zu unterstützen oder nicht.»

Politisch korrekte Haltung mitschuldig

«Westliche Regierungen haben im Bemühen um politische Korrektheit diese Entwicklung verschlafen», erklärt Hunt. Nicht zuletzt motiviert durch die kolonialistische Vergangenheit. «Was wir in diesem Klima der politischen Korrektheit vergessen haben, ist, dass Christen, die heute verfolgt werden, nichts mit den Siedlern der Vergangenheit zu tun haben, sie gehören in der Tat zu den ärmsten Menschen auf dem Planeten.»

Analysen und Statistiken im Bericht zeigen, dass ganze Bevölkerungsgruppen von Christen, die historisch in bestimmten Regionen der Welt ansässig sind, aufgrund von Verfolgungssituationen, die Völkermord sehr ähnlich sind, am Verschwinden sind. «Im Nahen Osten umfasste die christliche Bevölkerung früher etwa 20 Prozent, jetzt sind es 5 Prozent», nennt Hunt ein Beispiel.

Verfolgung von Christen nimmt weltweit zu

Die jüngsten Zahlen von Open Doors bestätigen, dass die Verfolgung weltweit zunimmt. Der Weltverfolgungsindex 2019 dokumentiert mittlerweile 245 Millionen verfolgte Christen. Bei der Verwendung des Begriffs «Verfolgung» lehnt sich Open Doors an die Definition der Vereinten Nationen an. Das UN-Flüchtlingshilfswerk verweist darauf, dass «eine Bedrohung des Lebens oder der Freiheit aufgrund von Ethnie, Religion, Nationalität […] in jedem Fall als Verfolgung zu werten ist.»

Dies betrifft jeden neunten Christen auf der Welt, in Asien jeden dritten.

Kurt Igler bilanziert: «Viele Länder verweigern ihren Bürgern das grundlegende Menschenrecht auf Religions- und Gewissensfreiheit, obwohl sie die ‘Allgemeine Erklärung der Menschenrechte’ der Vereinten Nationen unterzeichnet haben. Wir sind dankbar für den Einsatz unserer Regierung für die Religionsfreiheit und ersuchen sie, diese weiterhin zu einer Priorität in ihren diplomatischen Beziehungen zu machen. Diskriminierung wegen Glaube und Religion ist ebenso verwerflich wie Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, ethnischer Herkunft oder Rasse. Es ist an der Zeit, dass die Welt aufwacht und begreift, dass religiöse Verfolgung in vielen Teilen der Welt ein alltägliches Phänomen ist. Jeder Mensch sollte die Freiheit haben, seinen Glauben ohne Angst auszuüben, und jeder sollte sich nach Kräften für dieses Recht einsetzen.»


 

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