»Wir waren alle versammelt, ich erzählte ihnen die biblische Geschichte vom verlorenen Sohn, und sie hatten viele Fragen dazu«, erklärte der Pastor, der für das Treffen verantwortlich war. Er erklärte ihnen, dass Gott – der Vater – ständig auf die Rückkehr seiner Kinder wartet. Er sprach über die Liebe Gottes und das Verhalten des jüngeren und des älteren Sohnes in dem Gleichnis, das sich so oft mit den Erfahrungen jedes Einzelnen deckt.
Sieben der Gehörlosen, die anwesend waren, baten nach diesem Treffen darum, getauft zu werden. Unsere Partner haben einen Pool aufgestellt und sie haben sie getauft.
Einer der Täuflinge erzählte, dass er im Jahr zuvor bei einem ähnlichen Treffen die Taufe von 14 Personen miterlebt hatte. Damals war er nicht gläubig. Er hatte nur beobachtet, was passierte. Aber ein Jahr lang sah und empfing er so viel Liebe und Aufmerksamkeit von dem Leiter der gehörlosen Christen, dass sein Herz nicht unberührt blieb. »Ich habe gesehen, dass Christen völlig anders sind als andere Menschen, und ich habe mich entschieden, Jesus in mein Herz aufzunehmen.« Nachdem er seiner Frau, die hörend ist, von seiner Entscheidung erzählt hatte, begann sie, ihn zu beobachten und stellte Veränderungen in seinem Verhalten fest. Das führte dazu, dass auch sie Jesus annahm. Bei diesem Treffen wurden beide getauft.
Ihre Anfänge im christlichen Glauben waren von Schwierigkeiten geprägt. Von ihren Familien verstoßen, mussten sie lernen, ihnen zu vergeben. Aber sie sagten, dass sie trotz der Ablehnung durch ihre Eltern glücklich sind, Teil der Familie Jesu zu sein.
Bei einem anderen Treffen kamen gehörlose Frauen aus verschiedenen Kirchen zusammen. Es wurde über innere Heilung gesprochen. Vielen von ihnen zeigte Gott so deutlich, dass er sie so annimmt, wie sie sind, und dass Heilung durch Jesu Kraft möglich ist.
In der zentralasiatischen Gesellschaft werden gehörlose Menschen ignoriert und ihre Behinderung wird als schlecht angesehen. Sich bewusst zu werden, dass Gott sie als vollwertige Menschen sieht und sie von ihren Verletzungen und ihrem zerbrochenen Leben wieder aufbauen und ihnen ihre Würde zurückgeben möchte, trägt zu ihrer inneren Heilung bei.
Eine andere Frau war von sehr weit hergekommen und während des Treffens weinte sie sehr viel. Unsere Partner fragten sie nach dem Grund. Sie antwortete, dass sie zum ersten Mal an einem solchen Treffen teilgenommen habe. Und dass sie in jedem der Anwesenden die wahre Liebe gesehen habe. Sie war so glücklich, dass sie Teil von Gottes Familie sein durfte.
Die Partner von Open Doors führen in Zentralasien Aktivitäten für gehörlose Menschen durch, die zwei Ziele verfolgen. Zunächst einmal geht es darum, Menschen, die von der Gesellschaft abgelehnt werden, eine Ausbildung zu ermöglichen. Aber es liegt ihnen auch am Herzen, gehörlose Christen zu stärken, die von ihren Familien oft in zweifacher Hinsicht abgelehnt werden.
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