Nachrichten Tschad | 25 Mai 2023

Tschad: Christen aus Vergeltung getötet

 

 
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Ein Pastor und mindestens 12 Christen wurden Anfang Mai brutal getötet, als nomadische muslimische Hirten christliche Dörfer im Süden von Tschad angriffen.
Am vergangenen 5. Mai überfiel eine Gruppe muslimischer Männer christliche Dörfer in der Region Goré im Süden des Landes, nahe der Grenze zur Zentralafrikanischen Republik. Lokale Quellen berichten, dass die Entführung des Sohnes eines lokalen muslimischen Führers zu den Vergeltungsangriffen zwischen dem 5. und 8. Mai geführt hat.

»Der Sohn eines muslimischen Führers wurde von Banditen entführt, die später ein Lösegeld verlangten. Als der Vater des Buben in den Busch ging, um das Lösegeld zu zahlen, töteten die Banditen ihn und seinen Sohn. Als die Nachricht andere muslimische Viehzüchter erreichte, versammelten sie sich und ermordeten mehrere Menschen in den nahe gelegenen Dörfern, die überwiegend von Christen bewohnt werden, mit der Begründung, dass die mutmaßlichen Entführer aus diesen Gemeinschaften stammten und keine Muslime seien«, erklärte eine lokale Quelle den Partnern von Open Doors vor Ort.

Gefahr noch nicht gebannt

Der Pastor der Eglise Evangélique des frères au Chad (EFIT), Doumro Tadingao Gaston, ist einer von etwa 13 getöteten Christen. Auch ein kleines Kind befindet sich unter den Todesopfern. Andere Quellen gehen von 17 bis zu 30 Toten aus.

Quellen vor Ort berichteten, dass die Angreifer auch Geschäfte und Häuser nach Wertgegenständen und Vieh durchsuchten und plünderten sowie Häuser in Brand setzten, bevor sie weiterzogen. Die örtliche christliche Bevölkerung lebt in großer Angst und war gezwungen, in sicherere Gebiete zu fliehen.

»Die Kirche wird angegriffen, und die Muslime sind hinter den Pastoren und Gemeindeleitern her. Das ist das erste Mal, dass ein solcher Angriff in diesen Dörfern stattgefunden hat«, so eine lokale Quelle.

Die Regierung des Tschad hat nun Sicherheitskräfte in die umkämpften Ortschaften entsandt, um die Lage zu beruhigen, da die Spannungen immer noch andauern. Die Angreifer sind noch immer nicht eindeutig identifiziert worden, obwohl die Einheimischen sagen, dass es sich um nomadische Hirten handelt, die in großer Zahl kamen und gezielt Menschen angriffen.

Die Evangelische Kirche im Tschad und die gesamte christliche Gemeinschaft haben die Angriffe verurteilt und die Verantwortlichen in der Republik aufgefordert, dafür zu sorgen, dass die Täter nicht straffrei ausgehen.
 

Hintergrundinformationen zum Tschad

Der Tschad, Rang 60 auf dem Weltverfolgungsindex 2023, ist ein Binnenstaat, der an Libyen, Sudan, die Zentralafrikanische Republik, Kamerun, Nigeria und Niger grenzt. Obwohl der Tschad eine säkulare Republik ist, ist der Islam die Mehrheitsreligion und durchdringt die gesamte Gesellschaft, was zu Feindseligkeit und Intoleranz gegenüber Christen führt, die als »Ungläubige« betrachtet werden. Die Volksgruppen der Araber, Kanembu, Bornu und Buduma sind mehrheitlich muslimisch und haben ein feindseliges Verhältnis zu den Volksgruppen der Wadai Bulala, Kobe, Tama, Barma und Mesmedje, die mehrheitlich christlich sind.

Gebetsanliegen
  • Beten Sie, dass Gottes Geist die trauernden Familien tröstet, die um ihre Angehörigen trauern.
  • Bitte beten Sie, dass die Kirche stark bleibt und die Christen an ihrem Glauebn an Jesus festhalten.
  • Beten Sie für eine dauerhafte Beilegung der Konflikte zwischen Bauern und Viehzüchtern im Tschad, die ein wesentlicher Nährboden für Feindseligkeit gegenüber Christen im Tschad sind.

 

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