Nachrichten Syrien | 17 März 2023

Syrien: Leben inmitten von Trümmern

 

 
Show: true / Country: Syrien / Syrien
Vor 40 Tagen wurden die Türkei und Syrien von einem schweren Erdbeben erschüttert. Leyla*, eine der lokalen Partnerinnen von Open Doors, hat die Christen in Aleppo besucht, um zu erfahren, wie es ihnen geht.
Leyla, wie sieht das Leben 40 Tage nach den Erdbeben aus?

Leyla: Von außen sieht es so aus, als würde das Leben langsam wieder zur Normalität zurückkehren. Aber in Wirklichkeit kehren die Menschen in ihre Häuser zurück, obwohl sie wissen, dass sie nicht sicher sind. Noch vor wenigen Tagen schliefen die Menschen in ihren Autos. Einige Häuser werden vor den Augen ihrer bisherigen Bewohner abgerissen, weil sie nicht sicher sind und zu stark beschädigt wurden, um wieder bewohnt werden zu können.

Begreifen die Menschen allmählich, was passiert ist, und beginnen, das Trauma der Katastrophe zu verarbeiten?

Die meisten von ihnen sind dankbar, dass sie noch am Leben sind. Und alle hier grüßen sich, wenn sie sich zum ersten Mal seit dem Erdbeben begegnen, mit den Worten »Gott sei Dank, dass es euch gut geht!«. Aber einige verdrängen das Geschehene immer noch oder sind wütend und können es immer noch nicht akzeptieren. Andere wiederum sind mutlos und verzweifelt. Eines ist sicher: Das Leben der Syrer nach dem Erdbeben ist nicht mehr dasselbe wie vorher. Das habe ich immer wieder gehört.

Und wie geht es der Kirche in Aleppo?

Die Kirche ist seit den ersten Stunden des Erdbebens vor Ort. Nach der akuten Nothilfe – wie Versorgung mit Nahrungsmitteln und der Bereitstellung einer warmen Unterkunft – hilft sie nun tatkräftig an der Sanierung und Wiederherstellung von 2.600 beschädigten oder zerstörten Häusern.

Ist die Verfolgung während dieser Katastrophe in den Hintergrund gerückt? Oder gibt es immer noch Anzeichen dafür und Diskriminierung in der Art und Weise, wie die Dinge derzeit in Aleppo ablaufen?

Die Christen in Syrien müssen fortwährend darum kämpfen, als Bürger ihres Landes anerkannt zu werden. In der Vergangenheit wurden sie von der internationalen Hilfe ausgeschlossen, was einer der Gründe ist, warum die Kirche den Christen zu Hilfe kommen musste. Häufig finden sie keine Arbeit oder sind unterbeschäftigt. Natürlich wollen sie in ihrem Land bleiben, aber sie kommen nicht über die Runden, also sehen sie es als letzten Ausweg, wegzugehen. Ich kann nicht sagen, dass alle Christen, mit denen ich spreche, gehen wollen, aber die große Mehrheit will Syrien verlassen. Das ist sehr traurig.

Wie sieht der Auftrag der Kirche in Syrien auf lange Sicht aus?

Eine der neuen langfristigen Aktivitäten, die wir umsetzen wollen, ist die Traumahilfe. Wir werden mittel- und langfristig Häuser renovieren und wieder aufbauen, doch das reicht nicht aus, wenn dieser materielle Wiederaufbau nicht von posttraumatischer Unterstützung begleitet wird, um seelische Wunden zu heilen.

So wurden Ihre Spenden eingesetzt:

Da Open Doors in Syrien seit vielen Jahren mit Partnern zusammenarbeitet, können diese bereits am ersten Tag nach dem Erdbeben Hilfe leisten. 16 lokale Kirchen bringen 7.000 bedürftige Menschen in ihren intakten Gebäuden unter und versorgen sie mit Nahrungsmitteln. Sobald die erste Notlage vorüber ist, werden sie posttraumatische Betreuung und Unterstützung beim Wiederaufbau anbieten, vorrangig für Christen in Aleppo und Latakia (insgesamt 50.000) sowie für Gruppen von Christen mit muslimischem Hintergrund, die im Norden Syriens leben.

Bitte beten Sie für die Menschen in Syrien!
  • Beten Sie für die Partner von Open Doors, die nach dem Erdbeben in Syrien so aktiv im Einsatz sind. Möge Gott ihnen Kraft, Frieden, Ruhe und emotionale Heilung schenken!
  • Bitte beten Sie für die syrische Bevölkerung und insbesondere die Christen, damit sie die nötige Kraft finden, um ihr Land wieder aufzubauen.
  • Beten Sie für die Hoffnungszentren, damit sie die Bedürftigsten erreichen und in Weisheit langfristige Projekte auswählen und durchführen können.
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