Seit Dezember erlebt Syrien ein neues Kapitel seiner Geschichte, und die Bevölkerung muss sich an Veränderungen auf mehreren Ebenen gewöhnen: Arbeit, Studium, Sicherheit und sogar religiöse Aktivitäten, insbesondere für junge Menschen, sind von dem Wechsel betroffen.
Die Leiter der örtlichen Kirchen sind zu dem Schluss gekommen, dass sie die Verantwortung haben, die Jugend geistlich und sozial zu stärken. Deshalb haben sie mit finanzieller Unterstützung unseres lokalen Partners ein Jugendtreffen organisiert. Die Veranstaltung unter dem Motto «Euer Licht soll leuchten» brachte junge Menschen im Alter von 18 bis 30 Jahren aus verschiedenen christlichen Konfessionen zusammen. Sie fand kurz nach Beginn der schrecklichen Angriffe in Städten wie Latakia, Tartus und Homs statt, wo Massenmorde an Alawiten gemeldet wurden.
Sara (18) nahm an der Veranstaltung teil. Sie erklärt: »Ich habe das Gefühl, dass die jüngsten Ereignisse in Syrien so sind, als würde mich jemand absichtlich provozieren, während ich machtlos bin, etwas dagegen zu tun. Ich bin so froh, dass ich an diesem Treffen teilgenommen habe. Durch die Gruppendiskussionen habe ich verstanden, dass ich mit meinen Gefühlen, Gedanken und Ängsten nicht allein bin. Wir sind alle in derselben Situation. Zu sehen, wie viele von uns hier sind, gibt mir Hoffnung, trotz der Nachrichten über Morde und Übergriffe. Gottes Gegenwart ist immer spürbar.«
An diesem Tag stand eine offene Diskussion mit Bischof Boutros Kassis im Mittelpunkt, in der es um die Herausforderungen ging, denen junge Menschen gegenüberstehen, und um ihre Ängste: »Soll ich wegen der jüngsten Ereignisse das Land verlassen? Wie kann ich an meinem Glauben festhalten? Was soll ich angesichts dieser Unsicherheit tun?«
Khajo (30) fasst seine Erfahrungen so zusammen: »Nach all diesen Veränderungen und Ereignissen habe ich manchmal an Gottes Weisheit gezweifelt. Es gab Momente, in denen mein Glaube ins Wanken geraten ist. Aber heute, dank dieses Treffens, habe ich gespürt, dass meine Beziehung zu Gott wieder neu belebt wurde. Es ist, als hätte Gott mir einen Funken Licht geschenkt, und meine Gedanken der Verzweiflung sind verschwunden.«
»Diese Art von Begegnung gibt jungen Menschen Hoffnung«, meint Bischof Boutros. »Junge Menschen müssen ihre Spiritualität stärken, denn das wird ihre Sichtweise auf viele materielle Dinge verändern. Wir müssen diesen Schwierigkeiten mit unserem inneren Licht begegnen. Wir haben keine andere Wahl. Inmitten all der Gewalt und des Bösen, das in manchen Herzen wohnt, braucht Syrien Ihr Gebet. Damit die Jugend in Hoffnung leben kann, für den Frieden, damit Gottes Weisheit und Gerechtigkeit siegen und damit die christliche Gemeinschaft ihrem Glauben treu bleibt.«
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