In dem Land, in dem Lanna lebt, gibt es nur wenige Christen. Der persönliche Glaube wird von den Behörden und der Öffentlichkeit toleriert, aber wenn ein Christ ihn nach außen tragen möchte, stößt er sehr schnell auf Widerstand. Einer unserer Partner vor Ort erklärt: »Schon das Tragen eines Kreuzes um den Hals kann gefährlich sein, da jemand die Person dafür anzeigen könnte, dass sie absichtlich versuchen würde, eine Person mit einer anderen Religion zu bekehren oder zu missionieren«.
Lanna ist siebenundzwanzig Jahre alt und arbeitet in der Privatwirtschaft. Sie ist Christin und aktives Mitglied der Kirche, die sie besucht. Vor Kurzem hat sie an einer Schulung zur Stärkung der Gemeinde und des persönlichen Glaubens teilgenommen, die von unseren lokalen Partnern in ihrer Ortskirche organisiert wurde. Durch diese Schulung wurde ihr bewusst, dass sie nicht die Einzige ist, die darum kämpft, ihren Glauben frei und offen zu praktizieren, und dass es andere wie sie gibt, die in ähnlichen Bereichen zu kämpfen haben.
Durch die Schulung konnte Lanna Kontakte zu anderen Gläubigen knüpfen. Sie unterstützen sich gegenseitig in den herausfordernden Situationen, die sie erleben.
Lanna ist in ihrem Glauben gewachsen, der sich in ihrer Lebensweise und in ihren Interaktionen mit anderen Menschen auch außerhalb der Kirche zeigt. Vor kurzem unterstützte sie eine Kollegin, die mit ihrer sexuellen Identität zu kämpfen hat.
Ihre Kollegin sagte über sie: »Alle lehnen mich ab, nur du nicht, du tröstest mich und kritisierst mich nicht in meinem Kampf, du gibst mir Hoffnung und ich fühle mich wohl in deiner Nähe«. Sie bat Lanna, um Antworten auf all ihre Fragen zu beten, da sie sich bei ihr sicher fühlte.
Der Mut der jungen Frau wurde erst kürzlich auf die Probe gestellt, als sie an einem wichtigen Geschäftstreffen teilnahm. Während der Pause ging sie an einer Gruppe vorbei, die Jesus beleidigte und kritisierte. »Ich hatte plötzlich den Mut, der Gruppe zu sagen, dass ihre Bemerkungen über das Christentum nicht richtig waren«, erzählt sie. Sie fügt hinzu, dass sich die Gruppe nach dieser Äußerung auflöste und die Leute sich von ihr entfernten.
Lanna erlebte diese Situation als Sieg, da sie zuvor nie den Mut gehabt hatte, mit Muslimen über ihren Glauben zu sprechen. Obwohl sie an diesem Tag nicht wirklich gehört wurde, verspürte sie dennoch ein Gefühl der Erfüllung. Sie weiß, dass sie trotz der repressiven Gesetze in ihrem Land weiterhin Mut und Kühnheit in Bezug auf ihren Glauben zeigen wird.
Lanna ist dankbar für die Schulungen und Projekte, die unsere Partner vor Ort anbieten, denn sie haben ihr das Wissen vermittelt, das sie braucht, um die Menschen in ihrem Land zu unterstützen und für sie zu beten.
* Name geändert
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