Am Sonntag, dem 28. Mai, erschien ein Mob von Dorfbewohnern vor dem Haus, in dem sich die örtlichen Christen versammelten. Es handelte sich um wütende Buddhisten, die den Gläubigen drohten, sie zu vertreiben, wenn sie weiterhin Jesus anbeten würden. Diese Drohung erschütterte die Christen schwer... Am Sonntag zuvor hatten dieselben Dorfbewohner, angeführt von einem buddhistischen Mönch, bereits versucht, eine christliche Zeremonie zu verhindern. Diese musste daraufhin online abgehalten werden.
Die Christen in diesem Dorf (insgesamt 16 Familien) leben mitten in einer stark buddhistisch geprägten Region. Sie sind nicht nur aufgrund ihrer Religion in der Minderheit, sondern auch aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit: Sie sind Tamilen, während die Mehrheit ihres Dorfes von Singhalesen bewohnt ist. Und sie sind besonders angreifbar, denn sie sind auch sozial benachteiligt als arme Arbeiter auf einer nahe gelegenen Teeplantage.
Plantagenarbeiter sind eine der am stärksten marginalisierten Gemeinschaften in Sri Lanka. Häufig haben sie weder das Recht, Land zu besitzen noch Häuser zu bauen. Ihre Kinder beginnen, mit ihnen zu arbeiten, sobald sie alt genug dafür sind.
Diese Familien besitzen Häuser, die ihnen die Regierung geschenkt hat, was sie als großen Segen erachten. Wenn sie vertrieben würden, müssten sie mit ihren Kindern wieder auf der Plantage in engen Häusern leben. Es ist daher schwer für sie, diese Drohung einfach so hinzunehmen.
»Ich kann im Moment nicht in dieses Dorf gehen«, erklärt Pastor Thivanka*, dessen bloße Anwesenheit ausreicht, um die Wut der Buddhisten zu schüren. Doch der Pastor gibt nicht auf. Er hat sich der Situation angepasst und den friedlichen Widerstand der Gläubigen organisiert: »Ich habe drei Hausgemeinden gegründet und Verantwortliche ernannt, um sie zu leiten.« Dadurch können sich die Christen weiterhin ohne ihren Pastor versammeln, der jedoch mit ihnen in Kontakt bleibt. Thivanka berichtet weiter:
»Ich rufe sie an und ermutige sie. Sie wiederum leiten meine Botschaften an Christen weiter, die kein Telefon haben.«
»Danke, dass Sie für diese Familien beten!«, sagt er abschließend, sichtlich besorgt um die ihm anvertrauten Menschen.
* Name geändert
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