Nachrichten Somalia | 31 Oktober 2021

OSTAFRIKA: Ein freies Leben durch die ­Begegnung mit Jesus

Als Nala zum Glauben an Jesus kam, war das das Ende des Lebens, wie sie es kannte. Sie verlor ihr Land, ihr Zuhause und ihre Familie. Es könnte sie sogar das Leben kosten. Nicht, dass das Leben im kriegsgebeutelten Somalia so gut gewesen wäre, wo sie als Frau als beinahe wertlos gilt. Aber jetzt ist Nala frei, einfach »in Christus« zu leben, wo all das keine Rolle mehr spielt. Das ist die Geschichte einer Konvertitin aus dem Land Afrikas, in dem es am schwierigsten ist, Christ zu sein.

 

 
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Als Nala (22, im Bild) zum Glauben an Jesus kam, war das das Ende des Lebens, wie sie es kannte. Sie verlor ihr Land, ihr Zuhause und ihre Familie. Es könnte sie sogar das Leben kosten. Nicht, dass das Leben im kriegsgebeutelten Somalia so gut gewesen wäre, wo sie als Frau als beinahe wertlos gilt. Aber jetzt ist Nala frei, einfach »in Christus« zu leben, wo all das keine Rolle mehr spielt. Das ist die Geschichte einer Konvertitin aus dem Land Afrikas, in dem es am schwierigsten ist, Christ zu sein.

tlichen Ungehorsam gegenüber dem Koran oder den Hadithen (Aussprüche des Propheten). Er ist ebenso streng, wenn es um die Rollen von Frauen und Männern geht. Während Männer Anspruch auf eine Vielzahl von Privilegien haben, ist er der Meinung, dass Frauen gewisse Opfer bringen und das Leid, das ihnen widerfährt, in Demut hinnehmen müssen.

»Mein Bruder verprügelte mich grundlos und war boshaft. Allmählich verwandelte er mich in einen religionslosen Menschen.«

Aus Nalas Sicht hat der Islam ihr Leben überhaupt nicht verbessert. Ihr Land ist durch die Kriege zerstört worden, die im Namen des Propheten Mohammed geführt wurden. Wenn sie sich umschaute, sah sie nur Leid.

»Warum nicht frei leben?«

»Ich war sehr unglücklich. Im Koran heißt es, dass das Schicksal bereits feststeht, egal ob man gute oder schlechte Dinge tut. Und ich dachte: Warum nicht frei leben und tun, was ich will, und später einfach eine Pilgerreise nach Mekka machen, um ins Paradies zu kommen?«

Nala wünschte sich nichts mehr als eine Ausbildung. Aber keine Frau in ihrer Familie durfte etwas anderes studieren als den Koran. Doch Nala fand heimlich Wege dazu. Sie sparte ihr gesamtes Taschengeld für einen Alphabetisierungskurs, den sie heimlich besuchte. Als ihr Bruder das herausfand, bestrafte er sie hart.

Aber Nala blieb beharrlich und begann sogar, nach Arbeit zu suchen. Sie arbeitete hart und sparte ihr gesamtes Geld für die Schule. In dieser Zeit sollte sich ihr Leben für immer ­verändern.

»In meinem Zimmer surfte ich gewöhnlich in den Sozialen Medien. Eines Tages hörte ich von somalischen Konvertiten, die im Ausland leben, ein Zeugnis über Jesus. Ich dachte: ›Diese Leute sind sehr weit entfernt von Allah!‹ Ich war sogar noch erstaunter, dass sie nicht fasteten und beteten wie wir.«

Neugierig geworden, forschte sie weiter. »Ich fing an, nach mehr Videos zu suchen und fand andere, die das Wort Gottes weitergaben. Ich nahm über Facebook Kontakt zu ihnen auf und bat sie, mir von Christus zu erzählen. Ein Mädchen, Hani*, erzählte mir einige Dinge aus Gottes Wort.«

Ein gefährliches Unterfangen

Hani ermutigte Nala, die Bibel herunterzuladen und zu lesen.

»Ich begann in Genesis und las einfach weiter. Viele meiner Fragen wurden beantwortet und zum ersten Mal spürte ich Frieden in meinem Herzen.«

Nala lernte andere heimliche Gläubige kennen und ließ sich schließlich taufen. Sie blieb eine Zeit lang bei ihren neuen Freunden, arbeitete und las in der Bibel. Sie dachte, ihre Familie hätte keine Ahnung und wusste nicht, dass ihre Familie immer misstrauischer wurde und sogar vermutete, dass sie sich prostituieren würde.

»Eines Tages erhielt ich einen Anruf von zu Hause. Mein Vater sagte mir, dass meine Mutter im Sterben liegt.«
Nalas Mutter hatte lange Zeit mit ihrer Gesundheit zu kämpfen und Nala hatte keinen Grund, an dieser Nachricht zu zweifeln. Sie eilte nach Hause, nur um zu erfahren, dass es eine Falle war.

»Als ich nach Hause kam, warteten die Männer meiner Familie auf mich. Sie schlugen mich, nahmen mir mein Handy weg und sperrten mich in ein Zimmer. Sie sagten: ›Wir haben gehört, dass du verdorben bist.‹ Aber sie haben nicht ein einziges Mal das Wort ›Christ‹ benutzt.«

Auf der Suche nach »Heilung«

Dies war der Beginn intensiver Bemühungen, Nala zur Rückkehr zum Islam zu ­bewegen.

»Sie brachten mich an einen Ort, an dem sie versuchten, Abtrünnige und Psychopathen zu heilen. Sie schlugen mich und sperrten mich ein. Manchmal hielten sie mir eine Glühbirne an den Kopf und wiederholten immer wieder Worte aus dem Koran. Vier Nächte hintereinander schrien Imame mir Worte aus dem Koran in die Ohren. Sie probierten sogar Zaubertränke an mir aus.«

Nach sechs Tagen wurde es etwas einfacher. Nala musste nur noch tagsüber zur religiösen Unterweisung und verbrachte die Nächte zu Hause. Aber sie wurde immer noch sehr genau beobachtet.

»Als meine Schwester sah, wie schwer es für mich war, riet sie mir, so zu tun, als sei ich Muslima, aber im Herzen zu Jesus zu beten. Und genau das tat ich. Ich stand früh auf zum Gebet. Es funktionierte. Meine Familie dachte, dass es mir ›besser‹ ging und beschloss, es mir leichter zu machen.

Aber ich war immer noch unglücklich. Meine Schwester hatte wieder Erbarmen mit mir. Sie gab mir mein Telefon, damit ich meine Freunde kontaktieren und ihnen mitteilen konnte, was passiert war. Sie fanden einen sicheren Ort für mich, an den ich ­fliehen konnte.«

Doch bevor Nala fliehen konnte, gab ihre Familie sie aus heiterem Himmel einem Scheich zur Frau, der bereits zwei Frauen hatte.

»Sie sagten mir, dass ich keine andere Wahl hätte und dass dies gut für mich sei – der Mann würde mich gut führen. Einen Tag vor der Hochzeit, als meine Schwester mich zu meinem üblichen Religionsunterricht an der Moschee absetzte, ergriff ich die Flucht.«

Ein neues Leben

Zunächst versteckte sich Nala bei christlichen Freunden. Nach einer Woche floh sie mit deren Hilfe aus dem Land und erreichte schließlich ein Nachbarland mit nichts als der Kleidung, die sie trug. »Ich weinte ständig. Ich war erschöpft und hatte ständig Kopfschmerzen vor lauter Stress.«

Ihre Not stellte ihren Glauben auf die Probe. »Ich fragte Gott: ›Hast du mich vergessen?‹ Aber er erinnerte mich daran, dass er es war, der mir zur Flucht verholfen hatte.«

»Jesus hatte mich verändert. Ich erkannte, dass nicht ich ihn gewählt hatte, sondern er mich. Ich habe nicht nach ihm gesucht, er hat mich gefunden. Früher war ich nicht glücklich, doch jetzt habe ich Freude. Sie nannten mich schwach, und das ist wahr. Ich weiß, dass ich überhaupt nichts wusste, bevor ich Jesus kennenlernte.«

Nala verlor alles, was sie an Heimat, Familie und Gemeinschaft kannte. Aber jeder Verlust brachte sie näher zu Gott. Sie ist erst am Anfang ihrer Reise. Sie braucht Jüngerschaft und Unterstützung in verschiedenen Bereichen ihres Lebens von Menschen, denen sie vertrauen kann – ­Menschen wie Ihnen.

Magazin November 2021 – Auszug


Somalia

Bei einer Bevölkerung von über 16 Millionen Menschen gibt es in Somalia schätzungsweise nur ein paar hundert Christen. Angesichts der Geheimhaltung, zu der sie gezwungen sind, lässt sich das jedoch nur schwer sagen.

Es ist unmöglich, sich in Somalia öffentlich zum christlichen Glauben zu bekennen. Der Islam gilt als wesentlicher Bestandteil der somalischen Identität, und wenn ein Somali verdächtigt wird, zum Christentum übergetreten zu sein, ist er in großer Gefahr. Mitglieder seiner Familie, seines Clans oder seiner Gemeinschaft belästigen ihn, schüchtern ihn ein oder töten ihn sogar.

Christliche Konvertitinnen sind besonders gefährdet, geschlechtsspezifischer Verfolgung zum ­Opfer zu fallen. Im Allgemeinen ist es Mädchen meist verboten, eine formale Schule zu besuchen und sie werden oftmals als Kinderbraut an ältere, einflussreiche Männer verheiratet. Stellt sich heraus, dass ein Mädchen Christin ist und das Heiratsalter erreicht hat, besteht die Gefahr, dass es gewaltsam sexuell genötigt wird.

Christen werden auch von Al-Shabaab bedroht, einer gewalttätigen Gruppe, die die Scharia (islamisches Recht) als Grundlage für die Regelung aller Aspekte des Lebens befürwortet. Christen mit muslimischem Hintergrund werden von Al-Shabaab als »hochwertige Ziele« betrachtet, die sofort ­hingerichtet werden können.


 

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