»Die Zeremonie hätte beinahe nicht stattfinden können«, erklärt Rachel*, Partnerin von Open Doors. Die Sicherheitsvorkehrungen in der Region waren verschärft worden, es gab mehr Polizeikontrollen und verdeckte Ermittler.
Die Taufe fand im Rahmen eines laufenden Projekts statt, das nordkoreanischen Frauen, die aus ihrem Land geflohen sind und von denen viele Opfer von Menschenhandel wurden und zur Heirat mit Einheimischen gezwungen wurden, Bibelunterricht, geistliche Begleitung und praktische Unterstützung bietet.
Nach Bewertung der Lage traf das Team die schwierige Entscheidung, das geplante Treffen in einem sichereren Gebiet in der Nähe durchzuführen.
In der bescheidenen Unterkunft erhielten die Frauen vor der Zeremonie eine letzte Unterweisung. »Sie waren nervös, aber entschlossen«, berichtete einer unserer Partner. »Wir bereiteten in der Küche alles für das Abendmahl vor, während sie sich mit der Bedeutung der Taufe befassten. Als wir uns alle zum Gottesdienst versammelten, flossen Tränen.«
Eine nach der anderen wurden die Frauen in einem bewegenden Gottesdienst getauft, der von Gesängen, Gebeten und leisem Schluchzen begleitet war.
Anschließend feierten sie bei einem gemeinsamen Essen und erhielten Geschenke: Jede neu getaufte Frau erhielt ein Kreuz und ein farbenfrohes traditionelles koreanisches Kleid (Hanbok). Eine der Frauen erzählte ihre Geschichte:Seit ich an den Vater glaube, hat sich alles verändert. Ich bin nicht mehr allein.«
Viele Frauen sagen, dass ihr Leben jetzt besser ist als damals, als sie noch in ihrem Heimatland lebten. Aufgrund jahrelanger Misswirtschaft, internationaler Sanktionen und der Schließung der Grenzen während der Pandemie hat der nordkoreanische Won erheblich an Wert verloren. Der Wechselkurs lag zuvor bei rund 9000 Won pro Euro, jetzt liegt er bei etwa 26.000 Won pro Euro. Ein durchschnittlicher Arbeiter verdient nur wenige tausend Won im Monat.
Nordkoreanische Frauen in Drittländern versuchen oft, etwas Geld zu sparen und es ihren Angehörigen in Nordkorea zu schicken, um ihnen zu helfen, unter schwierigsten Bedingungen zu überleben.
»Manchmal ist die Unterstützung ihrer Familien der einzige Grund, warum sie noch leben wollen«, erklärt Simon Lee («Bruder Simon«), Koordinator der Partner von Open Doors in Nordkorea.
»Wir sehen viele positive Veränderungen bei diesen Frauen. Einige können Führungsrollen übernehmen und eigene Bibelstudiengruppen für nordkoreanische Frauen gründen. In diesen Gruppen lernen sie, was die Taufe bedeutet, aber sich taufen zu lassen ist selbst in einem Drittland sehr gefährlich. Deshalb sind wir so dankbar, dass wir diese Zeremonie organisieren konnten.«
Dank Ihrer Gebete und Ihrer Großzügigkeit finden Frauen aus Nordkorea, die Opfer von Menschenhandel geworden sind, Heilung und Hoffnung in einem Drittland. Sie helfen ihnen, heimlich, aber mit großer Freude mutige Schritte im Glauben zu tun.
Wie unser Partner sagt: «Wir gehen manchmal in Angst. Aber mehr noch gehen wir im Glauben. Und Gott begegnet uns jedes Mal.«
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