Nachrichten Nigeria | 14 April 2023

Nigeria: 92 Mädchen aus Chibok noch immer vermisst

 

 
Show: true / Country: Nigeria / Nigeria
»Das ist das einzige Foto, das ich von meiner Tochter Hauwa habe. Betet, dass sie freigelassen wird, genau wie die anderen, die freigelassen wurden«, sagt Ishaya, Vater eines in Chibok entführten Mädchens, der dieses wertvolle Foto in der Hand hält (sh.Video).

Vor neun Jahren entführte Boko Haram fast 300 Mädchen aus ihrer Schule in Chibok. Im Laufe der Jahre wurden etwas mehr als 100 befreit, während einige wenige entkommen konnten. Doch 92 von ihnen werden nach wie vor vermisst, befinden sich in Gefangenschaft oder sind sogar gestorben.

Entführungen sind in Nigeria eine tägliche Bedrohung. Jedes Jahr werden Tausende Menschen in Nigeria entführt. Es ist ein regelrechtes Geschäft. Entführungen werden von verschiedenen Gruppen durchgeführt: von gewöhnlichen Kriminellen aus organisierten Banden und von militanten Islamisten. Für bewaffnete Gruppen wie Boko Haram oder den Islamischen Staat sind Christen bevorzugte Entführungsziele. So war es auch vor neun Jahren in Chibok.

Precious ist eine dieser Entführten. Sie wurde über drei Jahre lang festgehalten und hat dann ihre Freiheit wiedererlangt. Sie erinnert sich noch genau an die Ereignisse vom 14. April 2014: »Sie brachten Lastwagen und zwangen uns, aufzusteigen. Sie sagten, dass jede, die sich weigert, erschossen wird. Wir fuhren vier Tage lang, bevor wir ihren Stützpunkt im Busch erreichten. Sie sagten, dass sie gut zu uns sein würden, wenn wir zum Islam konvertierten. Sie trennten die beiden Gruppen. Diejenigen, die sich bereit erklärten zu konvertieren, erhielten einen Hijab. Diejenigen von uns, die sich weigerten zu konvertieren, erhielten keine Hijabs, und sie verweigerten uns das Essen. Die Mehrheit von uns weigerte sich, zum Islam überzutreten.«

Besuch bei den Eltern von Chibok

Neun Jahre nach diesem tragischen Tag besuchten Partner von Open Doors die Eltern der betroffenen Mädchen aus Chibok, um zu sehen, wie es ihnen nach all der Zeit ergeht.

Sie fanden die Menschen im Dorf in sehr unterschiedlichen Emotionen vor. Viele Eltern sind voller Freude, weil ihre Töchter freigelassen wurden. Aber viel zu viele andere warten und hoffen immer noch. Sie wissen nicht einmal, ob ihre Töchter noch am Leben sind.

Mary Abdullahis Tochter befindet sich noch immer in Gefangenschaft: »Wir wissen bis heute nichts Neues. Sind sie tot? Sind sie noch am Leben? Als Mutter weigere ich mich, fest davon auszugehen, dass meine Tochter tot oder am Leben ist, solange ich keine zuverlässigen Nachrichten erhalte.«

Ishaya, der Vater eines in Chibok entführten Mädchens, bewahrt ihr Foto sorgfältig bei sich auf. Aber manchmal fällt es ihm schwer, es anzusehen. »Diese Gedanken in meinem Kopf machen mir zu schaffen. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an sie denke.«

Entkommen, doch weiter festgehalten

Yakubu Nkeki ist der Vorsitzende der Elternvereinigung der Mädchen von Chibok. Er ist besorgt über die letzte Gruppe von 14 Mädchen, die vor einigen Monaten geflohen sind. Diese Mädchen wurden gezwungen, Boko-Haram-Kämpfer zu heiraten. Sie haben mit diesen Männern Kinder bekommen. Die Regierung erlaubt ihnen nicht, zu ihren Eltern zurückzukehren. Stattdessen sind diese Frauen gezwungen, in einer Regierungseinrichtung mit vielen ehemaligen Boko-Haram-Kämpfern, die sich ergeben haben oder gefangen genommen wurden, zu bleiben.

Worte einer Mutter an ihre verschwundene Tochter

Mary Abdullahi möchte ihrer Tochter Bilki, die immer noch nicht zurückgekehrt ist, etwas mitteilen. »Ich hätte nie gedacht, dass dir das passieren würde. Wenn du noch am Leben bist ... weiß ich, wie sehr du dich verpflichtet hast, Gott zu dienen. Möge er dir helfen, meine Tochter, und dich nach Hause zu deinen anderen Schwestern bringen! Wenn du nicht mehr am Leben bist, dann ist es das, was Gott für dich wollte. Er möge dir die ewige Ruhe geben. Oh, meine Bilki, was für eine schmerzliche Erfahrung musst du machen!«

Bitte beten Sie für die Mädchen und ihre Familien aus Chibok!
  • Beten Sie für die Mädchen, die noch immer in Gefangenschaft sind. Mögen auch sie bald freikommen und zu ihren Familien zurückkehren können!
  • Bitte beten Sie für die Eltern aus Chibok, die angesichts der ungewissen Lage unter körperlichen und emotionalen Beschwerden leiden. Möge unser Gott sie stärken!
  • Beten Sie, dass die Regierung angesichts der Massenentführungen in Nigeria die Sicherheit ihrer Bürger besser gewährleisten kann.
Unterstützen Sie das Projekt
Projektdetails

 

Abonnieren
Abonnieren Sie unser wöchentliches E-Mail über mutigen Glauben, um persönliche Lebensgeschichten und Erlebnisse zu entdecken und zu erfahren, wie Sie sich für verfolgte Christen einsetzen können.
Unsere Website verwendet Cookies


Speichern

Wir verwenden Cookies und andere Technologien auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir nutzen sie u. a., um Ihnen eine sichere Spendenmöglichkeit anzubieten und um Zugriffe auf unsere Website anonymisiert auszuwerten. Außerdem können wir so eigene YouTube-Videos auf der Website teilen. Je nach Funktion werden dabei Daten an Dritte weitergegeben und von diesen verarbeitet. Weitere Informationen über die Verwendung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Sie können Ihre Auswahl jederzeit unter Einstellungen widerrufen oder anpassen.

Alle akzeptieren
 
Notwendige akzeptieren