Nachrichten Nicaragua | 03 September 2023

Nicaragua: Jesuiten-Universität leidet unter Angriffen der Regierung

 

 
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Seit Anfang August leidet die katholische Kongregation, die Gesellschaft Jesu, unter den Angriffen der Ortega-Regierung, die sich hauptsächlich auf die von Jesuiten geführte Zentralamerikanische Universität (UCA) konzentrieren.
Die Zentralamerikanische Universität war maßgeblich an den Protesten 2018 beteiligt. Der Protest begann nach einem Vorschlag zur Reform des Pensionssystems. Selbst nachdem Präsident Ortega einen Rückzieher gemacht hatte, ging die Demonstration weiter und forderte ein Ende des Mandats von Daniel Ortega, der seit 14 Jahren an der Macht ist. Die Proteste, die sich im Juli aufzulösen begannen, riefen eine Reaktion von Ortega hervor, der im September 2018 jede Art von Protest im Land für illegal erklärte.

Die Kirche unterstützte die Demonstration, was seither zu Verfolgung durch die Regierung geführt hat. Die UCA ist ein Beispiel dafür.
 
Was passiert mit der UCA?
Die Ereignisse seit Anfang August:
  •  9. August 2023: Die Konten der UCA, der wichtigsten Privatuniversität Nicaraguas, wurden ohne Vorwarnung eingefroren. Aus diesem Grund hat die UCA Mitarbeiter und Studenten gewarnt, dass es keine Möglichkeit geben würde, Zahlungen zu leisten. 
  • 16. August 2023: Die Ortega-Regierung eröffnet ein Verfahren gegen die UCA, beschuldigt sie des »Terrorismus« und beschlagnahmt alles bewegliche und unbewegliche Eigentum sowie erneut auch Bankkonten.
  • Nach Ansicht der nicaraguanischen Justiz fungierte die UCA während der Proteste im Jahr 2018 »als Zentrum des Terrorismus, indem sie die mit Lügen geschaffenen Bedingungen nutzte, um das Ausmaß der Gewalt und der Zerstörung zu erhöhen, indem sie bewaffnete und vermummte kriminelle Gruppen organisierte, die terroristische Methoden anwandten«.
  • 19. August 2023: Sechs Jesuiten, darunter der Rektor der UCA, werden von der nicaraguanischen Polizei gewaltsam aus ihrem Haus vertrieben. Mehr als 20 Polizeibeamte betraten das Grundstück, das der Universität gehörte, und forderten die Männer auf, ihre Sachen zu nehmen und zu gehen. Der Polizei zufolge »ist das Haus Eigentum des Staates Nicaragua«, und deshalb wurden sie gezwungen, das Haus zu verlassen. 
  • 23. August 2023: Im offiziellen Amtsblatt der Regierung, La Gaceta, das am 23. August veröffentlicht wurde, hat Präsident Daniel Ortega den Jesuitenorden, die Gesellschaft Jesu, aufgelöst, seinen Rechtsstatus annulliert und sein Vermögen beschlagnahmt. Die Entscheidung wurde getroffen, nachdem die Organisation es versäumt hatte, ihre Jahresabschlüsse für 2020, 2021 und 2022 vorzulegen, was »die Kontrolle und Überwachung der Organisation erschwerte«. Ein weiterer Grund ist die Nichterneuerung des Vorstandes, der am 27. März 2020 auslief.
Die Direktoren der Jesuitenorganisation erklärten, dass dieser Vorgang außerhalb der gesetzlichen Verfahren stattfand und dass sie keine Möglichkeit hatten, zu reagieren.

 

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