Nachrichten Myanmar | 16 Dezember 2022

Myanmar: Die Rebellion um jeden Preis unterdrücken?

Mindestens vier Studenten wurden verletzt, als ihre Bibelschule im vergangenen Monat von der Artillerie der Armee angegriffen wurde. Fast zwei Jahre nach dem Militärputsch ist der Bundesstaat Kachin im Norden des Landes noch immer Schauplatz regelmäßiger Auseinandersetzungen.

 

 
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Mindestens vier Studenten wurden verletzt, als ihre Bibelschule im vergangenen Monat von der Artillerie der Armee angegriffen wurde. Fast zwei Jahre nach dem Militärputsch ist der Bundesstaat Kachin im Norden des Landes noch immer Schauplatz regelmäßiger Auseinandersetzungen.

Während sie sich in ihrem Schlafraum ausruhten, wurden am 4. November mindestens vier christliche Studierende der Bibelschule im Bundesstaat Kachin in Myanmar durch Granatsplitter verletzt. In Myanmar (ehemals Burma) herrscht seit fast zwei Jahren ein Bürgerkrieg, in dem Christen oft Kollateralopfer oder sogar direkte Ziele sind.
Eine Freiwillige, die half, die betroffenen Studenten ins Krankenhaus zu bringen, berichtet: »Dass sie nur verletzt wurden, liegt daran, dass die Granate zuerst in einen Baum einschlug. Ich kann mir nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn die Granate sie direkt getroffen hätte.«
Fünf Tage zuvor, am 30. Oktober, war das Gebäude der Baptistengemeinde Lonja im Dorf Wa Won im selben Bundesstaat ebenfalls durch Granatsplitter beschädigt worden. Dabei wird in diesem Gebiet derzeit nicht gekämpft.

Putsch im Jahr 2021

Seit dem Militärputsch im Februar 2021 versucht die herrschende Junta, jede Form von Rebellion zu unterdrücken. Christen werden von den Machthabern oft als »Widerständler« betrachtet. Das gilt umso mehr, als für General Min Aung Hlaing, den derzeitigen Diktator, Burmese zu sein bedeutet, Buddhist zu sein. Selbst wenn es also keine bewaffneten Kämpfe gibt, versucht das Regime, die Christen »im Griff zu behalten«. Thomas Müller, Verfolgungsexperte bei Open Doors, kommentiert die Situation: »Der burmesische Bürgerkrieg geht im Schatten des Krieges in der Ukraine unvermindert weiter.«

1,4 Millionen Vertriebene

Die Gewalt des Bürgerkriegs hat bis heute mehr als 1,4 Millionen Menschen zu Vertriebenen gemacht, darunter 400.000 Kinder. Einige von ihnen versuchen auszuwandern, um ihr Leben zu retten und zu schützen. So zum Beispiel zwei junge Christinnen aus dem Kayah-Stamm. Sie wurden an einem Checkpoint festgenommen und inhaftiert, als sie einen Pass beantragen wollten. Ko Min*, ein lokaler Partner von Open Doors, erklärt: »Wegen der Straßensperren und der harten Verhöre ist es sehr schwierig geworden, sich frei zu bewegen, so dass die Menschen in den Konfliktgebieten festsitzen.« Es scheint, dass diese Konflikte immer häufiger auftreten. Daisy Htun*, eine lokale Partnerin von Open Doors, kommentiert: »Die Kämpfe sind hier wirklich eskaliert, als ob es Kugeln regnen würde.«
An anderen Orten verstecken sich die Menschen in Schutzräumen, können dort aber wegen der Dunkelheit und der Moskitos nicht lange bleiben.

8 % Christen

Myanmar liegt derzeit auf Platz 12 des Weltverfolgungsindex. Von den 55 Millionen Einwohnern sind 8 % Christen, hauptsächlich Protestanten. Die am weitesten verbreiteten Formen der Verfolgung von Christen sind religiöser Nationalismus, diktatorische Paranoia, Feindseligkeit gegenüber ethnischen Minderheiten, Korruption und organisiertes Verbrechen.

*Namen geändert


 

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