Pressemeldungen Kuba | 08 März 2022

Kuba: Die Repression verhärtet sich

Der Präsident der Reformierten Kirche Kubas wurde unter Hausarrest gestellt, während Pastor Fajardo immer noch im Gefängnis sitzt.

 

 
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Der Präsident der Reformierten Kirche Kubas wurde unter Hausarrest gestellt, während Pastor Fajardo immer noch im Gefängnis sitzt.

Nach den Juli-Demonstrationen des Vorjahres verstärkte das Regime sein Vorgehen gegen alle christlichen Führer und Aktivisten, die sich den kommunistischen Prinzipien widersetzen. Daher die Rückkehr Kubas auf den Weltverfolgungsindex nach zehn Jahren Abwesenheit. Zwei kirchliche Leiter sind kürzlich Opfer dieser erneuten Verfolgung geworden.

Kirchenleiter im Fadenkreuz

Am Abend des 1. Februar wurde der Präsident der christlich-reformierten Kirche Kubas von zwei Agenten der Sicherheitskräfte aus seiner Wohnung geholt. Nach der Befragung wurde Reverend Yordanys Diaz Arteaga unter Hausarrest gestellt. Ihm wird vorgeworfen, »illegale Waren erhalten» zu haben.
Laut unseren lokalen Quellen ist der wahre Grund für seine Verhaftung ein ganz anderer. Die christlich-reformierte Kirche Kubas ist kürzlich aus dem Kubanischen Kirchenrat, einer staatlich anerkannten ökumenischen Organisation, ausgetreten. Vor seiner Festnahme hatte der Pastor mehrere Drohungen von einem Mitglied der Kommunistischen Partei sowie mehrere anonyme Anrufe erhalten.

UN wird bei Kuba vorstellig

Pastor Yordanys Diaz Arteaga ist nicht der einzige, der Repressalien ausgesetzt ist. Fünf UN-Berichterstatter sind besorgt über die Situation von Pastor Fajardo. In einem Schreiben vom 16. Dezember werden die Vereinten Nationen bei der kubanischen Regierung vorstellig, wegen der Inhaftierung des Pastors, der erlittenen Misshandlungen und der gegen ihn eingeleiteten Gerichtsverfahren.

Tausende hatten protestiert

Nach seiner Teilnahme an den Juli-Protesten wurde Pastor Fajardo in einem Gefängnis in Santiago de Cuba eingesperrt. Seine Familie hatte wochenlang nichts von ihm gehört. Ihm wurde kurz vor Weihnachten der Prozess gemacht: Ihm drohen zehn Jahre Haft wegen »Respektlosigkeit«, »Aggression«, »Anstiftung zur Kriminalität« und »Störung der öffentlichen Ordnung«.

Am 11. Juli hatten Tausende Kubaner, darunter auch kirchliche Leiter, demonstriert, um mehr Demokratie und Wirtschaftsreformen zu fordern. Diese Demonstrationen wurden brutal unterdrückt. Seitdem hat sich die Verfolgung stetig verschärft.


 

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