Nachrichten Irak | 15 März 2018

Irak: Wie Schafe unter den Wölfen

Zwar ist der Irak vom Islamischen Staat befreit, der Hass auf Christen aber bleibt. Dennoch hoffen sie, an der Zukunft ihres Landes teilhaben zu können.

 

 
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Zwar ist der Irak vom Islamischen Staat befreit, der Hass auf Christen aber bleibt. Dennoch hoffen sie, an der Zukunft ihres Landes teilhaben zu können.

"Hier ist kein Platz für uns. Wir sind wie Schafe, die jederzeit getötet werden können", sagt ein Vertreter der assyrischen Christen nach der Tragödie, die am 8. März eine christliche Familie in Bagdad getroffen hat. Nachbarn schlugen Alarm, nachdem sie durch die halb geöffnete Tür den blutigen Körper des 61-jährigen Dr. Hisham Shafiq al-Maskuni bemerkt hatten. Bei ihrer Ankunft entdeckte die Polizei auch die erstochene Leiche seiner Frau in der Küche und die seiner Schwiegermutter im ersten Stock. Das Bargeld sowie Wertsachen waren aus dem Haus verschwunden. Hisham und seine Frau Shaza waren Ärzte und arbeiteten beide im selben Krankenhaus in Bagdad. Das christliche Ehepaar und die ältere Mutter lebten in einem schiitischen Viertel in der Hauptstadt.

Handelt es sich um ein hinterhältiges Verbrechen oder einen vorsätzlichen Mord an Christen? Diese Tragödie ereignete sich ein paar Wochen, nachdem Samer Salah Addin, ein junger Christ, ebenfalls vor seinem Haus in Bagdad erschossen worden war. "Diese Übergriffe sind Teil eines Plans, der Christen dazu drängen soll, das Land zu verlassen. In diesem Kontext von Unterdrückung und Diskriminierung haben diese Tragödien die christliche Gemeinschaft stark erschüttert", fügt ein Christ hinzu, der anonym bleiben möchte.

Ein anderer Gemeindeleiter versucht zu beruhigen: "Bleiben wir optimistisch! Gott hat in der Vergangenheit den Druck des IS genutzt, um neue Menschen zu berühren. Die Kirche vor Ort wächst, bis daraus eine neue Gemeinde entsteht."

In der Ninive-Ebene hat die Verfolgung durch den IS den Glauben der Christen wiederbelebt. Trotz der Gefahren haben sie sich für eine Rückkehr in ihre Dörfer entschieden. Sie sehen ihren Auftrag darin, "als lokale Gemeinden die Hände und Füße von Jesus zu sein". Nun bereiten sie sich darauf vor, zum zweiten Mal seit dem Abzug des IS Ostern in ihren Heimatdörfern zu feiern. Sie haben sich entschieden, im Irak zu bleiben, und wünschen sich, die geistliche Erneuerung mitzuerleben, die sie sich für ihr Land erhoffen.

Zusammen mit lokalen Partnern engagiert sich Open Doors für den Wiederaufbau von Schulen, Häusern und Kirchen. In den nächsten zwei Jahren möchten wir 2000 christlichen Familien die Rückkehr in ihre Dörfer in der Ninive-Ebene ermöglichen.


 

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