Nachrichten Indonesien | 30 Januar 2019

Indonesien: Christlicher Ex-Gouverneur wieder frei

 Basuki Tjahaja Purnama, ehemaliger Gouverneur der indonesischen Hauptstadt Jakarta, wurde wegen guter Führung vor

 

 
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 Basuki Tjahaja Purnama, ehemaliger Gouverneur der indonesischen Hauptstadt Jakarta, wurde wegen guter Führung vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Der von seinen Anhängern auch "Ahok" genannte Christ war im Mai 2017 aufgrund angeblicher Blasphemie zu zwei Jahren Haft verurteilt worden.

Wien, 31. Jänner 2019 - Zahlreiche internationale Beobachter hatten das Urteil kritisiert und es als Beleg für den wachsenden Einfluss islamischer Extremisten im Land bewertet.
Eine Woche vor seiner Entlassung, die am 24. Januar erfolgte, schrieb Purnama einen Brief an seine Unterstützer. Darin äußerte er unter anderem: "Ich bin Gott, dem Schöpfer von Himmel und Erde, sehr dankbar, dass er mir erlaubt hat, Zeit im Gefängnis zu verbringen. Ich bin dankbar, dass ich bei den Gouverneurswahlen von Jakarta 2017 nicht gesiegt habe. Wäre ich gewählt worden, dann hätte ich über die Stadt geherrscht. Aber hier lerne ich, mich selbst zu beherrschen." Im weiteren Verlauf des Briefes bittet er seine Unterstützer, die Beamten der Stadt Jakarta und selbst seine Gegner um Entschuldigung für seine verletzenden Worte und Haltungen. Viele Christen hatten sich während der Haftzeit hinter Purnama gestellt, der bei Haftantritt kein Buch außer seiner Bibel in das Hochsicherheitsgefängnis mitnahm.

Ein manipuliertes Video und Hetze über die sozialen Netzwerke
Während des Prozesses gegen den Ex-Gouverneur waren viele tausend Demonstranten auf die Straße gegangen, um ihrer Wut auf den Angeklagten wegen dessen angeblicher blasphemischer Äußerungen Ausdruck zu verleihen. Das Video, das die Rede zeigt, war manipuliert worden und hatte über die Medien große Verbreitung erfahren.
Spätere Untersuchungen hatten ergeben, dass die Stimmung gegen Ahok offenbar mithilfe von Online-Netzwerken gezielt angeheizt worden war. Der britische "Guardian" berichtete dazu, ein durch eigene Recherchen identifiziertes Netzwerk "wurde ausschließlich zu dem Zweck geschaffen, hetzerische Inhalte und Botschaften zu twittern, die darauf abzielten, die soziale und religiöse Spaltung zu verstärken und eine harte islamistische und regierungsfeindliche Linie voranzutreiben".
Der Druck auf Christen in dem Land, das einst für seinen toleranten Islam bekannt war, ist in den letzten Jahren spürbar gewachsen. Maßgeblich dafür verantwortlich ist der gestiegene Einfluss extremistischer Muslime.
Indonesien ist das größte mehrheitlich islamische Land der Welt. Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors nimmt es aktuell Rang 30 unter den Ländern ein, in denen Christen weltweit einem hohen Maß an Verfolgung ausgesetzt sind.

  

 


 

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