Pressemeldungen Ägypten | 07 Juli 2019

Ägyptische Religions-Apartheid: Christen von Afrika-Cup-Team ausgeschlossen

Derzeit ist Ägypten Gastgeber des 32. Afrika-Cups. Während die Welt die Hochglanz-Bilder der Giganten-Duelle des afrikanischen Fußballs zu sehen bekommt, fällt ein Fakt unter den Tisch: Kein Christ hat die Chance ins ägyptische Nationalteam aufgenommen zu werden.

 

 
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Derzeit ist Ägypten Gastgeber des 32. Afrika-Cups. Während die Welt die Hochglanz-Bilder der Giganten-Duelle des afrikanischen Fußballs zu sehen bekommt, fällt ein Fakt unter den Tisch: Kein Christ hat die Chance ins ägyptische Nationalteam aufgenommen zu werden. Diese öffentliche Diskriminierung ist «nur» die gut sichtbare Eisbergspitze einer systematischen Herabsetzung der Christen zu Bürgern zweiter Klasse.

Wien, 8. Juli 2019 – Ägypten gehört zu den Vorzeige-Mannschaften des afrikanischen Kontinents. Mit sieben Titeln sind die Pharaonen Afrika-Cup-Rekordsieger. Und zum fünften Mal – auch das ist Rekord – tritt Ägypten als Gastgeber auf. Mit Mohamed Salah (jüngst Champions-League-Sieger mit Liverpool und Torschützenkönig der britischen Premier League) steht zudem der wertvollste Spieler des Turniers in den Reihen dieses Teams.

Doch gerade dieses Parade-Team ist noch in einer anderen «Disziplin» führend: Bei der Diskriminierung von Christen. «Es ist kein Christ im Nationalteam», sagt Isaac (Name geändert). Unser Partner vor Ort nennt die Gründe: «Die Leute, die bei den wichtigsten Profi-Clubs in den führenden Positionen sind, sind fanatisch. Christen sind deshalb nicht in den Mannschaften zu finden.» In den tieferen Ligen gibt es Teams, die auch Christen aufnehmen, in höhere Mannschaften können sie sich diese aber gar nicht erst vorarbeiten.

Spitze des Eisbergs

Gerade dieses Beispiel zeigt, wie durchdrungen die ägyptische Gesellschaft von der Diskriminierung gegen religiöse Minderheiten ist. «Die Diskriminierung ist Teil der Kultur», erklärt Isaac. «Christen werden als unechte Ägypter und als Ungläubige angesehen.» Entsprechend haben Mitglieder dieser Zehn-Prozent-Minderheit kaum eine Chance auf leitende Positionen in Militär, Polizei oder Geheimdienst. «Es gibt ein paar Polizeioffiziere, aber prozentual gesehen sind sie deutlich unterrepräsentiert.»

Lage hat sich verschlechtert

Der Machtantritt von Präsident Al Sisi markiert zwar einen Wandel im Diskurs über die Christen, hat jedoch nicht zu einem Rückgang der Diskriminierung im täglichen Leben geführt. Gewaltakte blieben auf einem dramatisch hohen Niveau.

Christen, besonders Frauen, werden belästigt und diskriminiert, sowohl am Arbeitsplatz wie in der Öffentlichkeit. Ehemalige Muslime können ihren Glauben nicht offen ausüben und stehen unter dem enormen Druck, wieder zum Islam zurückzukehren. Der Staat verunmöglicht eine offizielle Anerkennung ihres Glaubenswechsels auf der ID-Karte, die in Ägypten permanent gebraucht wird; der umgekehrte Weg, vom Christentum zum Islam wird dagegen in kürzester Frist offiziell registriert.

Im Vergleich zum vergangenen Jahr hat sich Ägypten auf dem Weltverfolgungs-Index von Rang 17 auf Rang 16 verschlechtert.


 

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