Wie sieht die Verfolgung in der Zentralafrikanischen Republik aus?
Der seit 2013 andauernde Konflikt in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) führte dazu, dass Tausende von Christen ihr Zuhause und ihre Lebensgrundlage verloren haben und viele in Lagern für Binnenvertriebene leben. Bewaffnete Milizen, die für eine Reihe von Menschenrechtsverletzungen verantwortlich sind, besetzen den größten Teil des Landes. Prangern christliche Leiter öffentlich die Gewalt an, werden sie bedroht, ihre Kirchen geplündert und in Brand gesteckt. Besonders gefährdet sind die Pastoren, die zum Teil sogar während eines Gottesdienstes attackiert wurden.
Mittlerweile ist es auch so, dass Zentralafrikaner, die vom Islam zum Christentum konvertieren, sich der Gefahr aussetzen, von ihrer Familie und der örtlichen Gemeinschaft verfolgt zu werden. Für Frauen kann das eine Zwangsheirat mit einem Muslim oder die gewaltsame Trennung von ihren Kindern bedeuten. Es gibt Berichte über christliche Mütter, denen die Teilnahme an christlichen Versammlungen unter der Bedingung gestattet wird, dass sie ihre Kinder in die Moschee schicken. Angesichts der Armut, in der viele christliche Familien leben, lassen sich Eltern manchmal dazu verleiten, ihre Töchter im Tausch für eine Mitgift zu verheiraten, oder christliche Frauen zustimmen, zum Islam zu konvertieren, um so das Überleben zu sichern.
Wer ist von der Verfolgung am stärksten betroffen?
Am stärksten gefährdet sind die Christen der nördlichen und östlichen Teile des Landes, die von der muslimischen Bevölkerung dominiert werden und in denen Splittergruppen der Séléka operieren. Besonders gefährdet sind Christen, die dem Islam den Rücken gekehrt haben.
Treffen Sie Dama*
«Nach den schweren Prüfungen der Verfolgung, die wir durchgemacht haben, verdanke ich es Open Doors, dass ich und meine Kinder in Frieden leben.»
Dama (Name geändert) ist eine Christin, die ihren Mann bei einem Angriff von Mitgliedern einer Rebellengruppe verloren hat; die lokalen Partner von Open Doors versorgten ihre Familie mit lebensrettender Unterstützung (Juni 2022)
Was hat sich im vergangenen Jahr verändert?
Die Verfolgung von Christen in der ZAR ist nach wie vor sehr groß. Die Gewalt nimmt von Jahr zu Jahr zu. Verschiedene bewaffnete Gruppen, das organisierte Verbrechen und die Korruption erschweren sehr das Leben der Christen. Viele Kirchen mussten schließen, Häuser und Geschäfte von Christen wurden zerstört. Christen geraten zwischen die Fronten der verschiedenen bewaffneten Gruppen, haben ihre Dörfer und Häuser verlassen oder flohen aus dem Land.
Wie hilft Open Doors den Christen in der ZAR?
Open Doors arbeitet mit lokalen Partnern zusammen und unterstützt Gläubige in der Zentralafrikanischen Republik mit Überlebenstrainings für Verfolgte, Traumabehandlungen und sozio-ökonomischen Projekten zur wirtschaftlichen Stärkung.
Wie Sie für die ZAR beten können
Lieber Gott, wir bitten dich um Frieden für dieses unruhige Land. Hilf der Regierung, die anhaltende Unsicherheit zu bekämpfen, und zeige den Anführern der militanten Gruppen eine friedlichere Art auf, wie sie leben können. Erfülle die Bedürfnisse all derer, die vertrieben wurden und Verfolgung erleiden. Stärke ihren Glauben, und möge ihr geisterfülltes Leben viele andere zu Dir ziehen. Beschütze Deine Kinder vor Schaden, besonders die Gemeindeleiter, die immer mehr Gefahren ausgesetzt sind. Hilf den lokalen Partnern von Open Doors weiterhin bei ihrer Arbeit im Dienst der Christen. Gib ihnen Weisheit und Kraft für alle ihre Aktivitäten. Amen.