Man schätzt, dass es in Mexiko rund 150 organisierte Verbrecherbanden gibt, die von mächtigen Drogenkartellen finanziert werden. Christen, die in ihren Gebieten leben, laufen Gefahr, zur Zielscheibe zu werden. Vor allem christliche Leiter können als Bedrohung oder Herausforderung für die Autorität und Stabilität einer Bande angesehen werden. Wenn Christen sich weigern, die Forderungen einer Bande zu erfüllen oder sich gegen Verbrechen aussprechen, gerät ihre Kirchgemeinde schnell in die Schusslinie. Straflosigkeit und politische Instabilität tragen dazu bei, dass es keine Gerechtigkeit gibt, wenn Pastoren und Priester entführt werden, um ein Lösegeld zu erpressen, schwer verprügelt oder gar getötet werden.
Die Banden, die in den am stärksten vernachlässigten Gebieten de facto das Sagen haben, verhängen Bußen und erpressen Geld von Kirchenleitungen, weil sie glauben, dass diese Zugang zu Kirchenschätzen haben. Diese illegalen Gruppen haben ihre Netzwerke im ganzen Land diversifiziert und verstärkt, so dass sich christliche Leiter, besonders wenn sie auch als Menschenrechts- oder Umweltaktivisten tätig sind, einem großen Risiko von Tod, Rekrutierung, sexueller Belästigung, Entführung und Zwangsumsiedlung sowie anderen Formen von Gewalt aussetzen. In gleicher Weise gefährdet sind ihre Angehörigen.
In ländlichen Gebieten können Konvertiten, die sich von einer indigenen Religion oder dem traditionell römisch-katholischen Umfeld einer freikirchlichen Glaubensrichtung anschließen, geschlagen, mit Bußen belegt und schikaniert werden. Oder man verweigert die ihnen zustehenden öffentlichen Dienstleistungen und/oder vertreibt sie. Allgemein nehmen Intoleranz und Kontrolle über Christen, die sich zu sozialen Fragen äußern, in dem Maße zu, je säkularer Mexiko wird.
Am stärksten von Gewalt betroffen sind Kirchen- und Gemeindeleiter durch das organisierte Verbrechen und entsprechende Banden, während Konvertiten in ihren indigenen Gemeinschaften verfolgt und ausgeschlossen werden können.
«Sie entführten mich mitten in der Nacht. Die Verbrecher wollten, dass ich bete, um die ‹negative Energie› in dem Raum zu reinigen, in dem sie mehrere ihrer Opfer getötet hatten.»
Pastor Cazares (Juli 2022)
Im vergangenen Jahr wurde in Mexiko die höchste Anzahl Gewalttaten an Christen verzeichnet. Kriminelle Gruppen haben es nach wie vor auf Christen abgesehen, wo immer sie diese als Bedrohung für ihre illegalen Aktivitäten wahrnehmen. Die Banden nutzen die Schwäche des Staates aus, die Korruption und Straffreiheit zulässt.
Christen indigener Gemeinschaften sehen sich zunehmend Anfeindungen ausgesetzt, weil sie sich weigern, Ahnen- und traditionelle Bräuche (meist im Zusammenhang mit katholischen Praktiken) zu befolgen. Auch andernorts nimmt die religiöse Intoleranz zu, angetrieben von radikalen ideologischen Gruppen, die sich gegen jede öffentliche Äusserung zum christlichen Glauben wenden.
Open Doors stärkt verfolgte Gläubige in Mexiko durch Bibelschulungen, rechtlichen Beistand, Traumaberatung und sozio-ökonomische Hilfe.
Vater Gott, beschütze unsere Brüder und Schwestern in Mexiko, die im Schatten krimineller Banden leben. Hilf den Christen, der Gewalt mutig zu begegnen und sich gegen die Korruption im Land auszusprechen. Mögen ihre Integrität und Liebe ihre Verfolger beeindrucken. Wir beten, dass die Behörden in der Lage sind, wieder für Stabilität und Gerechtigkeit sowie Beschäftigungsmöglichkeiten zu sorgen. Amen.
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