Libyen

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Wie sieht Verfolgung in Libyen aus?

Libyen ist praktisch ein Land, in dem gesetzlose Zustände herrschen, in dem sowohl einheimische Christen als auch Christen aus dem Ausland extrem hoher Gewalt ausgesetzt sind. Da eine Zentralregierung fehlt, die für Recht und Ordnung sorgt, beherrschen sowohl militante islamische Extremistengruppen als auch das Organisierte Verbrechen das Terrain. Beide Gruppierungen haben es auf Christen abgesehen, die sie entführen und auch töten.

Wenn sich ein Libyer mit muslimischem Hintergrund zum Christentum bekennt, muss er mit starkem Druck und Misshandlungen seitens seiner Familie und der weiteren Umgebung rechnen. Das Ziel der Reaktion ist die Rückkehr zum Islam, falls der Konvertit dem nicht nachkommt, muss er mit seinem Tod rechnen. Christen, die sich öffentlich zu ihrem Glauben bekennen und versuchen, das Evangelium mit anderen zu teilen, riskieren, von extremistischen Gruppen verhaftet oder bestraft zu werden.

Zahlreiche Flüchtlinge aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara durchqueren Libyen, um nach Europa zu gelangen. Viele von ihnen sind Christen, ihr Aufenthalt in Libyen ist höchst gefährlich. Sie müssen damit rechnen, von islamischen Extremistengruppen schikaniert und bedroht oder von organisierten Verbrecherbanden verschleppt und als Sklavenarbeiter eingesetzt zu werden. Einzelne werden sogar von den Schleppern direkt in die Hände dieser Banden gebracht.

Wer ist von Verfolgung am stärksten betroffen?

Gläubige mit muslimischem Hintergrund sind am stärksten von der Gewalt islamischer Extremistengruppen bedroht, besonders in den Gebieten, in denen diese am aktivsten sind, wie etwa in der Hauptstadt Tripolis.

Was hat sich im vergangenen Jahr verändert?

Gemäß Recherchen zum WVI ist die Verfolgung in Libyen leicht gesunken, obwohl der Gewaltindex gesamthaft immer noch sehr hoch ist. Der Rückgang ist vor allem auf die geringere Anzahl gemeldeter Gewalttaten zurückzuführen. Auch wenn sich im Land etwas Stabilität ausbreitet und im vergangenen Jahr weniger direkte Konflikte auftraten, ist die allgemeine Gefährdung der Christen im Land und die Verfolgung in allen Lebensbereichen nach wie vor extrem hoch.

Wie lauten die jüngsten Beispiele von Verfolgung?

In Misrata wurde ein ehemaliger Muslim wegen Apostasie zum Tode verurteilt, der vor etwa vier Jahren zum Christentum konvertiert war (weitere Einzelheiten können wir aus Sicherheitsgründen nicht nennen). In der Folge hat er sich stets geweigert, seinem Glauben abzuschwören. Bei der Urteilsfindung stützte sich das Gericht auf ein etwa zehn Jahre altes Gesetz, das besagt, dass ein vom Islam Abtrünniger hingerichtet werden muss, wenn er seinen neuen Glauben nicht widerruft.
Im Laufe des Jahres:

  • Mehrere christliche Versammlungsorte, die größtenteils Christen aus Subsahara-Afrika gehörten, wurden angegriffen oder beschädigt.
  • Mehrere Christen aus Subsahara-Afrika wurden entführt, um Lösegeld zu erpressen.
  • Mehrere christliche Migranten (hauptsächlich aus Ländern südlich der Sahara), die in Haftzentren in Libyen gefangen waren, wurden Berichten zufolge vergewaltigt und geschlagen.

Wie hilft Open Doors den Christen in Libyen?

Open Doors arbeitet mit lokalen Partnern und Kirchen in Nordafrika zusammen und bietet Schulungen für Gemeindeleiter, Jüngerschaftsprogramme sowie Unterstützung zur Existenzsicherung, Bibeln und seelsorgerliche Betreuung an.

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Ein Gebet für Libyen

Gott, unser Vater, wir weinen über die gesetzlose Situation in Libyen. Wir beten, dass das Übel des Menschenhandels und des Organisierten Verbrechens, die vom menschlichen Elend profitieren, aufhört. Brich diese Macht und schaffe Recht, Ordnung und Gerechtigkeit in Libyen. Wir danken dir, dass es in Libyen nicht illegal ist, Christ zu werden und beten für eine neue, starke und gerechte Regierung, die in Zukunft dieses Gesetz durchsetzt. Schenke unseren Schwestern und Brüdern in ganz Libyen großen Trost und Hoffnung in Dir sowie sichere Wege, miteinander zu kommunizieren, um sich gegenseitig zu ermutigen. Amen.

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AUSMASS DER VERFOLGUNG

Extrem



Mechanismen der Verfolgung
  • Islamischer Extremismus
  • Unterdrückung durch den Clan/Stamm
  • Korruption und Organisiertes Verbrechen

Anzahl der Christen
35.400 (0,5 %)

Hauptreligion
Islam

Staatsform
Übergangsregierung

Regierungschef
Premierminister Abdul Hamid Dbeibeh

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