Wie sieht die Verfolgung in Kamerun aus?
In Kamerun können Menschen, die vom Islam zum Christentum konvertieren, ihren neuen Glauben nicht frei äußern oder teilen, weil das nicht gerne gesehen wird und zu Feindseligkeiten innerhalb der Familie und der örtlichen Gemeinschaft führen kann. Sie sind in großer Gefahr, selbst wenn nur entdeckt wird, dass sie eine Bibel besitzen. Inzwischen hat der Einfluss militanter Islamisten, besonders im Norden, die Aktivitäten vieler Kirchen behindert. Aber auch Sicherheitsbestimmungen schränken das kirchliche Leben stark ein.
Die anhaltende anglophone Krise, ein seit 2017 geführter Bürgerkrieg – die Minderheit der anglophonen Gebieten Kameruns wendet sich gegen die Marginalisierung der englischen Sprache, Kultur und Gesellschaft durch die frankophon geprägte Kameruner Zentralregierung – macht führende Persönlichkeiten, die sich gegen Gewalt aussprechen, zur Zielscheibe für separatistische Gruppen und die Regierung. Einige der Anführer der Rebellengruppen zwingen Kirchen, Steuern für ihren Schutz zu zahlen. Obwohl Kamerun offiziell ein säkulares Land ist, nimmt der islamische Extremismus in den Gebieten mit einer überwiegend muslimischen Mehrheit zu. Die Regierung ist zu schwach, das Land gut zu führen, was die Gefährdung verfolgter Christen verstärkt.
Wer ist von der Verfolgung am stärksten betroffen?
Christen, die vom Islam konvertieren, sind besonders anfällig für Verfolgung. Aber genauso auch Glaubensgeschwister, die in Gebieten im Norden leben, wo militante Islamisten von Boko Haram aktiv sind, oder im Nord- wie Südwesten, wo die anglophone Krise herrscht.
Treffen Sie einen Pastor aus Kamerun
«Wir haben unsere Gottesdienste eingestellt, weil die Boko-Haram-Terroristen das Leben unmöglich machen. Wenn sie kommen, töten sie Menschen. Deshalb haben wir beschlossen, die Gottesdienste woanders abzuhalten. Bitte beten Sie für uns. Wir möchten in unserer eigenen Kirche beten können. Bitte beten Sie auch für die Menschen, die aus dieser Region fliehen.»
Was hat sich im vergangenen Jahr verändert?
Die militanten Islamisten von Boko Haram stellen nach wie vor eine ernsthafte Bedrohung dar und haben es im Norden Kameruns weiterhin auf Christen abgesehen. Der Bürgerkrieg im Westen des Landes betrifft auch Christen, da die Rebellengruppen die Gemeinden zwingen, erstens Schutzgelder zu zahlen, und zweitens sie bedrohen, falls sie sich gegen die Untaten der Rebellengruppe aussprechen. Auch die Regierung übt Druck auf Christen aus. Für christliche Gemeindeleiter ist es nicht sicher, die Menschenrechtslage oder die Korruption in Kamerun kritisieren.
Wie hilft Open Doors den Christen in Kamerun?
Open Doors arbeitet mit lokalen Partnern zusammen, um verfolgte Christen in Kamerun zu stärken. Sie bieten Nothilfe, Traumaberatungen, sozio-ökonomische Projekte zur wirtschaftlichen Befähigung und geistliche Betreuung für Konvertiten an.
Wie Sie für Kamerum beten können
Himmlischer Vater, möge Deine Gegenwart all jenen Trost, Frieden und Heilung bringen, die von der Verfolgung in Kamerun betroffen sind. Gib ihnen Gunst für jeden Tag und lass in ihren Herzen neue Hoffnung aufkeimen. Erfülle die körperlichen, seelischen und geistlichen Bedürfnisse der Vertriebenen und ermögliche Familien und Gemeinden die Rückkehr in ihre Heimat. Heb den Einfluss von Boko Haram auf und bringe eine Lösung für die anglophone Krise. Erwecke eine Empörung in den Herzen der Regierungsmitglieder und der Sicherheitskräfte, damit sie mehr tun als bis anhin, die zunehmende Unsicherheit im Land zu bekämpfen. Wir danken Dir für Deine treue Kirche in Kamerun. Stärke und ermutige jedes Deiner Kinder, und möge die Kirche an Zahl und Liebe zu Dir wachsen. Amen.