Aufgrund der strengen islamischen Gesetze im Jemen und der Präsenz militanter islamischer Gruppen ist es äußerst gefährlich, hier Christ zu sein.
Die Bevölkerung ist überwiegend muslimisch. Es ist illegal, vom Islam zum Christentum zu konvertieren. Der Jemen ist stark stammesorientiert, das Stammesrecht verbietet es den Mitgliedern, sich anders als der Stamm zu verhalten. Jemeniten, die zum Christentum konvertieren, laufen große Gefahr, von ihren Familien, Clans und Stämmen nicht nur geächtet oder vertrieben, sondern auch getötet zu werden.
Islamische Extremistengruppen wie Al-Kaida und der sogenannte Islamische Staat (IS) bedrohen »Abtrünnige«, d. h. Menschen, die vom Islam zu einer anderen Religion konvertieren, mit dem Tod, wenn sie nicht zum Islam zurückkehren. Oder es erwartet sie, auch in den von den Huthis kontrollierten Gebieten, Verhaftung und Gefangenschaft. In den Gefängnissen werden christliche Gefangene – Berichten gemäß – körperlich und seelisch gefoltert.
Die meisten Christen mit muslimischem Hintergrund entscheiden sich dafür, ihren Glauben im Verborgenen zu leben. Sie haben Angst, sich zu versammeln, weil die Nachbarn sie bei den örtlichen Behörden anzeigen könnten. Zeigen oder tragen sie christliche Symbole, kann das direkt zu Gefängnis, körperlicher Misshandlung oder sogar zur Hinrichtung führen.
Alle Jemeniten sind von der durch den anhaltenden Bürgerkrieg verursachten humanitären Krise betroffen. Die jemenitischen Christen jedoch zusätzlich, da die Nothilfe meist über die örtlichen Muslime und Moscheen verteilt wird, die alle von der Hilfe ausschließen, die nicht als gläubige Muslime gelten. Der Einfluss militanter islamischer Kämpfer trägt ebenfalls zur ohnehin schon prekären Lage der einheimischen Christen bei.
In den ländlichen Gebieten im Süden ist Al-Kaida stark vertreten, was die Lage für Christen besonders gefährlich macht. Menschen, die vom Islam zum Christentum konvertiert sind, haben außerdem angegeben, dass der Druck in den von den schiitischen Huthi kontrollierten Gebieten im Norden größer ist als in den Gebieten, die von der sunnitischen Regierung unter Präsident Hadi kontrolliert werden.
Als ich zum Glauben kam, dachte ich, ich sei der einzige Gläubige im Jemen. Lange Zeit kannte ich keine anderen jemenitischen Christen.«
Mohammad (Jänner 2020)
Der Jemen ist auf dem WVI um zwei Plätze aufgestiegen, da die Anzahl gemeldeter gewalttätiger Vorfälle gegen Christen, wie z. B. der Widerstand gegen und die Einschränkungen für selbst zwanglose Versammlungen, etwas gestiegen ist. Der Druck auf Konvertiten ist in allen Bereichen des Lebens extrem hoch. Christen sind körperlichen und seelischen Misshandlungen, sexuellen Belästigungen und Vergewaltigungen sowie Zwangsverheiratungen ausgesetzt.
Genaue Zahlen und Details sind aufgrund der chaotischen Lage äußerst schwer zu überprüfen.
Im Laufe des Jahres:
Open Doors unterstützt den Christen im Jemen durch die Verteilung von Hilfsgütern und christlicher Literatur und bietet verfolgten Gläubigen und ihren Angehörigen Unterkunft, Schutz und Ausbildung an sowie die Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können.
Länderprofil herunterladenGott, unser Vater, bringe Stabilität in dieses Land, das so viele Konflikte erlebt hat. Beschütze die Gläubigen, die Dir im Verborgenen vertrauen. Sei ihnen nahe und erinnere sie an Deine Liebe. Versorge die Menschen, die in Armut leben, und gib ihnen einen ausreichenden Anteil an der Nothilfe. Versöhne die zerstrittenen Parteien und stelle den Frieden in diesem Land wieder her. Stärke die verborgene Kirche im Untergrund. Amen.
Extrem
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