Wie sieht die Verfolgung in Bhutan aus?
Von allen Bürgern Bhutans wird erwartet, dass sie Buddhisten sind und als solche leben. Konvertiten zum Christentum können darum einer heftigen Reaktion durch ihre Familien und die örtlichen Gemeinschaften ausgesetzt sein. Diese können sie unter Druck setzen, damit sie sich wieder von ihrem neuen Glauben distanzieren. Als Bedrohung erleben sie, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren können oder enterbt werden. Manche Christen werden fälschlicherweise sogar beschuldigt, sich bestochen haben zu lassen, um zu konvertieren. Da die bhutanische Kultur sehr gemeinschaftlich ausgerichtet ist und der Schutz der Familie eine entscheidende Bedeutung hat, stellt die Ächtung durch die Familie eine enorme Belastung dar und macht einen großen Unterschied im Leben eines Bhutaners aus.
Offiziell ist keine der Kirchen Bhutans staatlich anerkannt. Das bedeutet, dass alle Christen, die sich zu einem Gottesdienst treffen, technisch gesehen an einem illegalen Anlass teilnehmen. Zusätzlich dazu weigern sich die lokalen Behörden oft, Christen eine sogenannte «Unbedenklichkeitsbescheinigung» auszustellen, die für die Arbeitsplatzsuche oder die Registration von Eigentum unerlässlich ist.
Wer ist von der Verfolgung am stärksten betroffen?
In Bhutan sind es Konvertiten aus dem Buddhismus, welche besonders von der Verfolgung bedroht sind.Treffen Sie Meena
«Ich habe in Jesus Leben und Hoffnung gefunden. Alle Zeit, die ich auf dieser Welt verbringe, möchte ich für sein Reich nutzen.»
Meena ist eine junge Christin, die wegen ihres Glaubens an Jesus von ihrer Gemeinschaft unter Druck gesetzt wird (September 2022).
Was hat sich im vergangenen Jahr verändert?
Generell hat sich die Verfolgung in Bhutan nicht stark verändert. Trotz der Behauptung vor dem UN-Menschenrechtsrat im September 2019, dass sich religiöse Organisationen nicht registrieren müssen, um tätig zu sein, sind Christen offiziell nicht anerkannt. Christliche Gruppen können sich zwar treffen, aber nur so, dass sie keine Aufmerksamkeit erregen. Konvertiten werden nach wie vor häufig von Familie und Gesellschaft ausgegrenzt.
Wie hilft Open Doors den Christen Bhutan?
Open Doors arbeitet über lokale Partner, um verfolgte Christen in Bhutan durch Gebetsunterstützung und praktische Nothilfe zu stärken.
Lieber Gott, gieße Deine Ermutigungen neu in die Herzen der Gläubigen in Bhutan aus, die sich infolge der Risiken, die mit ihrer Nachfolge verbunden sind, entmutigt fühlen. Gib ihnen Unterscheidungsvermögen, Weisheit und Kühnheit bei ihren Versuchen, ihren Glauben in einem manchmal feindlichen Umfeld auszudrücken und weiterzugeben. Schaffe Gelegenheiten für Gläubige, sich zu versammeln, und kümmere dich um die Bedürfnisse all derer, die aufgrund ihres Glaubens einen Verlust erlitten haben – sei es bei der Arbeit, bei Freunden oder in anderen Bereichen. Stelle Verbindungen zwischen Christen und Verantwortlichen bei Behörden und Ämtern her, damit der Einfluss der Christen nicht nur zu größerer Religionsfreiheit führt, sondern auch dazu, dass weitere Menschen von Dir hören. Amen.