Wie sieht Verfolgung in Algerien aus?
Christen in Algerien stoßen auf viele Widerstände – sei es in ihren Familien, durch die Gemeinschaft oder den Staat –, wenn sie ihren Glauben zum Ausdruck bringen wollen.
Die meisten algerischen Gläubigen sind Konvertiten aus dem Islam. Sie sind häufig Diskriminierungen, Schikanen und dem Druck von Familienmitgliedern wie der Gesellschaft ausgesetzt, islamische Sitten und Bräuche einzuhalten. In jüngster Zeit sehen sich Christen zunehmend den Einschränkungen und dem Druck durch staatliche Beamten ausgesetzt, die von ihnen verlangen, ihrem Glauben abzuschwören. Viele dieser Beamten stehen unter dem Einfluss radikal islamischer Lehrer.
Da es Gesetze gibt, welche die nicht-muslimische Religionsausübung regeln, werden diese auch eingesetzt, um den Einfluss des Christentums zu beschränken. Dazu gehört, dass alles verboten ist, was »den Glauben eines Muslims erschüttern« könnte oder als »Mittel der Verführung mit dem Ziel, einen Muslim zu einer anderen Religion zu bekehren« eingesetzt werden könnte. Diese Gesetze sind so vage formuliert, dass sie zur gezielten Belästigung von Christen eingesetzt werden können.
In der Zwischenzeit bleiben sechzehn zuvor geschlossene Gemeindegebäude weiterhin versiegelt, während andere Gemeinden angewiesen wurden, ihre Gebäude zu schließen oder ihre Aktivitäten einzustellen.
Wer ist von Verfolgung am stärksten betroffen?
Feindseligkeiten durch die Familie oder die Gemeinschaft sind in den ländlichen und religiös konservativeren Teilen des Landes ausgeprägter. In den 1990er Jahren bildeten diese Regionen eine Hochburg für die Islamisten im Kampf gegen die Regierung. Konvertiten aus dem Islam sind Verfolgung besonders häufig ausgesetzt – in der Praxis bedeutet das, dass das für die meisten algerischen Christen zutrifft.
Was hat sich im vergangenen Jahr verändert?
Die Verfolgung hat sich im vergangenen Jahr erheblich verschärft. Christen sind zusätzlich zum anhaltenden Druck, der von ihren Familien und der sie umgebenden Gemeinschaften ausgehen kann, auch dem Druck durch den Staat ausgesetzt. Im vergangenen Jahr wurden mindestens zehn Christen strafrechtlich verfolgt und verurteilt, u. a. wegen »der Ausübung von Gottesdiensten ohne eine vorherige Genehmigung«, »der Erschütterung des Glaubens eines Muslims« oder »der Vergiftung des Geistes oder Verstandes von Jugendlichen«. Einige dieser Anklagen sind erwiesenermaßen sehr vage formuliert und werden häufig von den Gerichten missbraucht. Neben der strafrechtlichen Verfolgung behindert die Regierung auf verschiedenen Arten aktiv die Strukturen der Gemeinden, u. a. durch die Anordnung, Kirchen zu schließen und ihre Aktivitäten einzustellen.
Wie hilft Open Doors den Christen Algerien?
Open Doors arbeitet mit lokalen Partnern und Kirchen in Nordafrika zusammen, bietet Schulungen für Gemeindeleiter sowie Jüngerschaftskurse an und stellt sozio-ökonomische Unterstützung, Bibeln und seelsorgerliche Betreuung zur Verfügung.
Länderprofil herunterladenHimmlischer Vater, stärke unsere algerischen Schwestern und Brüder im Angesicht der Verfolgung. Hilf ihnen, durchzuhalten und an Dir festzuhalten, lass ihre Worte und ihr Zeugnis andere Menschen zu Dir führen. Heile alle, die Wunden der Verfolgung tragen, und sorge für die, die Verluste zu beklagen haben. Erweiche die Herzen der Behörden, sowohl auf lokaler wie auch auf nationaler Ebene, damit sie den Wert und die guten Absichten der Christen erkennen können. Möge dies zu größerer Freiheit für Christen führen, einschließlich der Wiedereröffnung von Kirchen, die geschlossen worden sind. Fahre fort, wunderbare Dinge in und durch das Leben deiner Kirche in Algerien zu tun. Amen.