Zeugnis DR Kongo (DRK) | 27 April 2023

Kongo (DRK): »Gott allein gibt mir Kraft«

 

 
Show: true / Country: DR Kongo (DRK) / DR Kongo (DRK)
Nachdem ihr Mann von Mitgliedern der Alliierten Demokratischen Streitkräfte (ADF) getötet wurde, musste Gertrude* allein für ihre Familie sorgen. Doch trotz ihrer Not hält Gertrude an Gott fest, der ihre Stärke ist.

Die Lebenskosten im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRK) sind enorm hoch. Gertrude und ihr Mann beschlossen, Landwirtschaft zu betreiben, um ihre Familie ernähren zu können – trotz des Risikos, auf ihren Feldern von Rebellen angegriffen zu werden. Damals lebte sie mit den Kindern auf dem Land, während ihr Mann in der Stadt Beni in der Provinz Nord-Kivu blieb, wo er ihre landwirtschaftlichen Erzeugnisse auf dem Markt verkaufte.

Der Angriff
An diesem Tag war Gertrudes Mann aus Beni gekommen, um mit ihr und einem ihrer Kinder auf den Feldern zu arbeiten. Sie waren mit ihrer Arbeit fast fertig, als bewaffnete Männer sie angriffen. Im Osten der DRK sind viele Rebellengruppen aktiv, aber die ADF ist dafür bekannt, dass sie Menschen – meist Christen – angreift, die auf dem Weg zu ihrer Farm oder bei der Feldarbeit sind.

Als die Männer angriffen, versuchte Gertrudes Mann, sie und ihren Sohn zu schützen.
»Ich kroch in den Busch, in der Hoffnung, den Berg hochzuklettern, aber sie schossen mir in den Fuß. Ich versuchte weiter zu klettern und bekam eine weitere Kugel in den Fuß.« 
 
Gertrude weigerte sich, aufzugeben. Trotz der beiden Schusswunden unternahm sie einen weiteren Versuch, ein Versteck zu finden.
»Als ich den Hügel hinaufging, bekam ich eine weitere Kugel in den Bauch. Da verlor ich meine Kraft. Von dort, wo ich war, konnte ich sehen, wie sie meinen Jungen mitnahmen und meinen Mann enthaupteten. Als sie ihn töteten, fühlte ich mich innerlich auch tot. Mein erster Gedanke waren die Kinder. Wie sollte ich für sie sorgen?«

Gerettet von Soldaten
Wie durch ein Wunder gelang es Gertrude weiter zu kriechen und ein Versteck zu finden. Als die Schüsse aufhörten, schaffte sie es irgendwie auf die nahe gelegene Straße, wo sie viele Soldaten sah. 
 
Die Regierungssoldaten brachten sie zu dem Feld, auf dem sie noch vor wenigen Stunden glücklich als Familie zusammengearbeitet hatten, konnten aber keine Spur von ihrem Sohn finden. Die Soldaten brachten Gertrude dann in ein nahegelegenes MONUSCO-Lager, wo sie erstversorgt wurde, bevor sie in ein Krankenhaus verlegt wurde. 

Kampf ums Überleben 
Vor dem Angriff lebte Gertrude mit ihren fünf leiblichen Kindern und sechs Kindern ihrer Schwester, die 2018 von der ADF getötet wurde. Nun musste die junge Witwe allein für die Kinder sorgen. 
 
Schon vor dem Tod ihres Mannes war das Leben nicht einfach. Jetzt war das Leben für Gertrude noch weitaus komplizierter geworden.
»Seit dem Tod meines Mannes gehe ich nicht mehr aufs Feld. Mein Fuß tut weh, wenn ich zu viel laufe.« Um zu überleben, verrichten Gertrudes Kinder Gelegenheitsjobs, zum Beispiel auf den Feldern anderer Leute.
 

»Ich denke viel an meine Kinder... sie müssen zur Schule gehen. Aber ich kann nicht arbeiten, und auch die Kinder können nur begrenzt mithelfen. Seit ich angeschossen wurde und mein Mann getötet wurde, ist alles schwierig. Deshalb bitte ich nur um Gebete, das ist es, was mich aufrecht erhält.» 

Gott ist gegenwärtig
In all dieser Not hält Gertrude an Gott fest. Sie erinnert sich daran, dass sie es ohne Gott niemals bis hierher geschafft hätte.
»Die Gefahr, aus der Gott mich gerettet hat, gibt mir Hoffnung, dass Gott gegenwärtig ist.« 

»Ich hatte viele Fragen, aber er ist gut, und das hat mich getröstet. Gott allein gibt mir die Kraft, diesen Schmerz zu ertragen.«

Open Doors hat Gertrude bei der Gründung eines kleinen Unternehmens finanziell unterstützt. Mit dem Geld hat sie einen Laden eröffnet, in dem die Dorfbewohner Dinge des täglichen Bedarfs kaufen können. Gertrude und viele andere brauchen jedoch integrative Unterstützung, wenn sie im Osten der DRK bleiben wollen, um Zeugen des Evangeliums zu sein und standhaft im Glauben zu bleiben.


 

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