Nach ihrer Verhaftung hatten wir mehrere Wochen lang nichts von ihr gehört: Fatemeh, eine 21-Jährige iranische Christin war wegen ihres Glaubens im Gefängnis von Ghartschak eingesperrt gewesen.
Fatemeh war ohne weitere Erklärungen von ihrer Universität weggewiesen worden und danach von der Polizei verhaftet worden. Die 21-jährige Studentin, die sich seit ihrem Übertritt zum Christentum Maria nennt, war ins Gefängnis des Verwaltungsbezirks Ghartschak (der die gleichnamige 230.000-Seelen-Hauptstadt beheimatet) eingesperrt worden.
Eines der schlimmsten Gefängnisse
Maria wurde am 12. Jänner in der Nähe des Azadi-Platzes in Teheran verhaftet. Sie nahm an einer Demonstration teil, die organisiert wurde, um den Absturz eines von der iranischen Armee abgeschossenen, ukrainischen Flugzeugs anzuprangern.
Die junge Christin, die viel über ihren Glauben spricht und ständig das Recht auf Religionsfreiheit für Christen verteidigt, hatte am selben Tag in einem Tweet die Berichterstattung des Regimes kritisiert und die iranischen Behörden beschuldigt, die Gedanken der Menschen durch die Verbreitung voreingenommener oder unvollständiger Informationen zu manipulieren. Die junge Christin wurde wegen »Störung der öffentlichen Ordnung durch Teilnahme an einer illegalen Versammlung« angeklagt und erhielt einen Pflichtverteidiger.
Das Frauengefängnis des Bezirks Ghartschak liegt in einer Wüste östlich von Teheran und gilt wegen seiner unmenschlichen medizinischen und psychologischen Bedingungen als eines der schlimmsten Gefängnisse im Iran. Doch Maria konnte mehrmals zu Hause anrufen, um ihre Familie zu beruhigen.
Belästigt, verhaftet, inhaftiert
Wegen ihrer kritischen Haltung in sozialen Netzwerken wird sie ständig schikaniert und wurde bereits mehrmals verhaftet. Bereits im Dezember wurde sie kurz vor den Prüfungen von ihrer Universität verwiesen. Im Jahr 2017 wurde sie wegen des Besuchs einer Hauskirche verhaftet und verbrachte sechs Monate im Teheraner Evin-Gefängnis.
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