Nachrichten Irak | 03 Dezember 2020

Irak: Ein starkes Hoffnungszeichen - Christen vor Rückkehr nach Mossul

Rund 200 innerhalb des Irak vertriebene christliche Familien sind aktuell dabei, nach Mossul und in die umliegenden Gebiete im Nordirak zurückzukehren. Seit der Eroberung Mossuls und der Ninive-Ebene durch Kämpfer des sogenannten IS im Jahr 2014 ist erst ein kleiner Teil der damals vertriebenen Christen zurückgekehrt. Eine Gruppe lokaler Freiwilliger setzt unterdessen ein bemerkenswertes Zeichen, indem sie eine der christlichen Kirchen wieder herrichten. »Kommt zurück, Mossul ist ohne euch nicht vollständig«, sagte Mohammed Essam, Mitbegründer der Gruppe.

 

 
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Rund 200 innerhalb des Irak vertriebene christliche Familien sind aktuell dabei, nach Mossul und in die umliegenden Gebiete im Nordirak zurückzukehren.

Allein in der Provinzhauptstadt Mossul lebten nach Angaben von Pastor Raed Adel, dem geistlichen Oberhaupt Syrisch-Katholischen Kirchen in der Stadt, ca. 45.000 Christen. Seit der Befreiung Mossuls von der Herrschaft des IS im Jahr 2017 sind nur wenige von ihnen zurückgekehrt. 

Die Islamisten zerstörten einen Großteil der Stadt und hinterließen an vielen Wänden Botschaften wie »Land des Kalifats« in arabischer Schrift, die auf die Ambitionen der Gruppe hinwiesen, hier einen islamischen Staat zu errichten. Heute sind andere ermutigende Botschaften zu hören.

Ungewohnte Willkommensbotschaften

Eine Gruppe einheimischer Freiwilliger hat den Schutt der syrisch-katholischen Thomaskirche weggeräumt. »Das ist eine Botschaft, die ausdrückt: ‚Kommt zurück, Mossul ist ohne euch nicht vollständig‘«, sagte Mohammed Essam, Mitbegründer der Gruppe, gegenüber dem Nachrichtenportal Arab Weekly. Er war Zeuge der Gräueltaten, die während der IS-Herrschaft gegen Angehörige von Minderheiten verübt wurden und will nun seine Unterstützung anbieten.

Auch die fast 200 Jahre alte Kirche wurde durch den IS geplündert. Essams Gruppe hat Lebensmittel verteilt und Spenden gesammelt, um beim Wiederaufbau der Häuser der ärmsten Bewohner zu helfen. »Wir wollen sagen, dass Christen hierher gehören, dass sie hier eine reiche Geschichte haben«, sagt Essam. Das sind ungewöhnliche Worte in einem Land, in dem Christen ums Überleben kämpfen und ihren Besitz in vielen Fällen verloren haben.

Christen spielen eine wichtige Rolle beim Wiederaufbau

Ein weiterer Geistlicher, der Priester Karam Shamasha, ist vor kurzem in sein Heimatdorf in der Ninive-Ebene zurückgekehrt. »Unsere Anwesenheit ist wie Salz für die Region«, betont er, »das gilt nicht nur in geistlicher Hinsicht […]. Wir haben den Auftrag, eine friedliche Atmosphäre in diesem Land zu schaffen und durch das Zeugnis unseres Glaubens, unserer Liebe und unserer Gelassenheit zu zeigen, dass es ein Leben gibt, das über Gewalt und Krieg hinausgeht.«

»The Faith Factor«, ein neuer Bericht von Open Doors, zeigt auf, wie Christen als Glaubensgemeinschaft einen wesentlichen Beitrag dazu leisten können, ein Land nach Konflikten beim Wiederaufbau zu unterstützen. »In Krisenzeiten genießen lokale Geistliche oft mehr Vertrauen als Politiker oder externe Organisationen; ihr Glaube kann Mitarbeiter dazu motivieren, den Schwächsten zu dienen. Ihr Ruf vor Ort und ihr Engagement im Dienst kann einer Organisation Glaubwürdigkeit verleihen«, so Kathryn Kraft, die Autorin des Berichts.

Quellen: Fides, Arab Weekly, Crux, Open Doors


 

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