Pressemeldungen Indonesien | 02 Dezember 2020

Indonesien: Kirche prangert Diskriminierung von Christen an

Mit einem Appell an die Nationale Menschenrechtskommission macht eine indonesische protestantische Kirche die Diskriminierung der Christen im Land öffentlich. Es ist mittlerweile fünf Jahre her, seit ihre Kirche niedergebrannt wurde. Doch die Regierung bewegt sich trotz dieser Notlage nicht.

 

 
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Mit einem Appell an die Nationale Menschenrechtskommission macht eine indonesische protestantische Kirche die Diskriminierung der Christen im Land öffentlich.

Die Gemeindemitglieder der protestantischen »Pakpak Dairi«-Kirche im Bezirk Singkil in der Provinz Aceh im Westen Indonesiens sind verärgert. Es ist mittlerweile fünf Jahre her, seit ihre Kirche niedergebrannt wurde. Doch die Regierung bewegt sich trotz dieser Notlage nicht. Aus diesem Grund beschloss die Kirche nun, an die Nationale Menschenrechtskommission zu appellieren um die Art und Weise, wie Christen behandelt werden, und die Diskriminierung, unter der sie leiden, anzuprangern.

Denn seit fünf Jahren trifft sich die Gemeinde in Ermangelung eines Gebäudes in einem Zelt. Die Mitglieder warten außerdem immer noch darauf, dass die Gerichte wegen der Brandstiftung aktiv werden, durch die die Kirche zerstört wurde. Weiter noch: Die Kirche hat Geld gesammelt, um Räume für den Pastor sowie die Gottesdienste zu errichten. Die Bauarbeiten haben begonnen, doch jetzt fordern die Behörden sie auf, die Arbeiten einzustellen.

250 Unterschriften erforderlich

In einem Brief forderten die Behörden die Christen auf, den Bau zu stoppen. Sie behaupteten, dass sich die Kirche nicht an die geltenden Regeln für den Bau eines Gotteshauses halte. Wie der Leiter des Bauausschusses betont, handelt es sich jedoch um ein Wohngebäude und nicht um ein Gebäude für religiöse Zwecke. Um ein Gotteshaus zu bauen, verlangt das Gesetz, dass die Kirche 140 Unterschriften von Gemeindemitgliedern und 110 Unterschriften von Angehörigen anderer Religionen einholt. Dies hatte die Kirche getan – doch nach und nach hatten die muslimischen Unterzeichner unter Bedrohung durch die Imame alle ihre Unterschriften zurückgezogen.

»Quelle sozialer Konflikte«

Laut Boas Tumangger, Präsident einer lokalen christlichen Vereinigung, »ist die Regierung der Ansicht, dass das Pfarrhaus die interreligiöse Harmonie untergraben und eine potenzielle Quelle sozialer Konflikte sein wird. Wir haben bereits zwei Briefe erhalten, in denen wir aufgefordert werden, den Bau einzustellen und ein dritter wird in Kürze erwartet. Dann werden die Behörden kommen und unser Gebäude demolieren, und jeder, der sich widersetzt, wird wegen Rebellion angeklagt und ins Gefängnis geworfen.«

Im Oktober 2015 brannten Islamisten in der Provinz Aceh, der einzigen Provinz des Landes, in der die Scharia gilt, in Begleitung der Polizei elf Kirchen nieder, darunter die protestantische »Pakpak Dairi«-Kirche in Gereja Kristen. Einheimische Muslime hatten die Polizei gedrängt, Kirchen zu schließen, die nicht offiziell bei den Behörden registriert waren. Die Gewalt hatte Tausende von Menschen veranlasst, in die Nachbarprovinz Nordsumatra zu fliehen.


 

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