Nachrichten Ägypten | 23 Januar 2020

Ägypten: »Ich habe durch ein Wunder überlebt!«

Kann man etwas anderes sehen, als die schützende Hand Gottes? Catherine kam nur knapp mit dem Leben davon, als sie in einer Straße in Kairo angegriffen wurde.

 

 
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Kann man etwas anderes sehen, als die schützende Hand Gottes? Catherine kam nur knapp mit dem Leben davon, als sie in einer Straße in Kairo angegriffen wurde.

Catherine Ramzy Mikhail, 50, spricht langsam. Sie schläft kaum mehr seit jenem Abend, am Freitag, 10. Jänner, als sie in einem Vorort von Kairo in Ägypten angegriffen wurde. Trotz ihres Schmerzes will sie ihre Geschichte erzählen.

»Ich war beim Einkaufen in meinem Viertel, in Gizeh. Plötzlich packte mich ein Mann von hinten. Er legte mir seine linke Hand über die Augen, hob meinen Kopf und schnitt mir von links nach rechts die Kehle auf. Dabei schrie er: ‘Allah Akbar! Ich werde dich niedermetzeln, weil dein Haar nicht bedeckt ist!’ Ich fühlte einen starken Schmerz am Hals. Ich konnte mich losreißen und presste sofort meinen Schal gegen die Wunde. Als ich mich umdrehte, stand der Mann einfach da und schaute mich drohend an.« Catherine ist den Menschen vom gegenüberliegenden Café dankbar, dass sie sie ins Krankenhaus gebracht und den Angreifer der Polizei übergeben haben.

Catherine zeigt eindrucksvolle und schockierende Bilder ihrer tiefen Wunde, die die Hälfte ihres Halses bedeckt. 68 Stiche waren nötig, um die klaffende Wunde zu schließen. »Laut Chirurg hat der Schnitt meine Muskeln durchtrennt, nur wenige Millimeter von meiner Halsschlagader entfernt. Es ist ein Wunder, dass ich noch am Leben bin«, sagt Catherine.

Inzwischen ist Catherine außer Lebensgefahr, aber sie ist immer noch traumatisiert. Ihre Töchter, von denen drei verheiratet sind, sind so schockiert, dass sie sich nicht mehr auf die Straße wagen. Catherine ist in schlechter seelischer Verfassung: »Ich kann nicht vergessen, was mir passiert ist. Ich fühle mich nicht mehr in Sicherheit. Mir ist so unwohl, bitte betet für mich!«

Der Angriff wurde von einer Kamera auf der anderen Straßenseite gefilmt. Die Aufzeichnung zeigt den Mann in traditioneller Kleidung, wie sie die Extremisten oft tragen, der Catherines Leiden verfolgt, ohne die Flucht zu ergreifen. Bereits 2017 hatte der Mann im gleichen Quartier eine andere Christin, Mary Gamil, auf ähnliche Weise angegriffen. Auch sie überlebte den Angriff nur knapp. Der Extremist wurde kurz nach der Tat freigelassen. Die Polizei erklärte ihn für geisteskrank und setzte ihn auf freien Fuß. Catherine meint, das Problem des Täters sei nicht sein psychischer Zustand. Sie fordert Gerechtigkeit, damit niemand das durchmachen muss, was sie erlitten hat: »Es war ein Terroranschlag. Der Mann ist ein Extremist, der gemäß seiner Überzeugung gehandelt hat. Ist er wieder auf der Straße, wird er erneut ein Verbrechen verüben und andere Frauen werden ihm zum Opfer fallen.«

Es ist nicht das erste Mal, dass Täter bei Verbrechen gegen Christen für psychisch krank erklärt und freigelassen werden. Sie stehen unter dem Einfluss extremistischer Prediger und glauben, jemanden zu töten, der sich nicht an die islamischen Regeln hält (wie das Tragen des Schleiers), sei ein Sieg für den Islam. So stehen christliche Frauen durch diese Kleidervorschriften unter großem Druck. 

In Ägypten sind rund 10% der Bevölkerung Christen. Das Land liegt im Weltverfolgungsindex 2020 auf Platz 16.


 

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