Nachrichten Pakistan | 26 April 2018

Pakistan: Neue Hoffnung für Asia Bibi

Der Präsident des obersten Gerichts von Pakistan, Saqib Nisar, hat im Fall der zum Tode verurteilten Asia Bibi erklärt, er werde «in Kürze» eine Entscheidung treffen. Damit weckte er Hoffnungen, die inzwischen neunjährige Haftzeit der zweifachen Mutter und dreifachen Stiefmutter könnte schon bald zu Ende gehen.

 

 

 
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Der Präsident des obersten Gerichts von Pakistan, Saqib Nisar, hat im Fall der zum Tode verurteilten Asia Bibi erklärt, er werde «in Kürze» eine Entscheidung treffen. Damit weckte er Hoffnungen, die inzwischen neunjährige Haftzeit der zweifachen Mutter und dreifachen Stiefmutter könnte schon bald zu Ende gehen.

 

Der katholische Nachrichtendienst UCAN zitiert Nisar mit den an Asia Bibis Anwalt gerichteten Worten: "Sei bereit, Saif ul Malook. Ich werde ihren Fall bald zum Abschluss bringen und dabei selbst den Vorsitz führen." Malook, der Anwalt von Asia Bibi, kommentierte die unerwartete Neuigkeit: "Bibis Familie und alle anderen, die ihre Leidensgeschichte kennen, sind begeistert von der Nachricht, dass ihre Berufung bald angehört wird."

 

Bibi bei guter Gesundheit

In einer früheren Berufungsverhandlung hatte das Oberste Gericht von Lahore Bibis Todesurteil bestätigt. Daraufhin legte sie beim Obersten Gerichtshof Pakistans erneut Berufung ein, doch die letzte Verhandlung vor 20 Monaten wurde aufgrund von Protesten vertagt. Im Jahr 2014 nahm ein Berufungsgericht den Fall zum Anlass, um bei der pakistanischen Regierung eine Änderung der Rechtsordnung zu beantragen; dadurch sollen künftig Anklagen wegen Blasphemie erschwert werden. Nur der Oberste Gerichtshof Pakistans kann Bibis Todesurteil aufheben.

Joseph Nadeem, ein Freund der Familie und Leiter einer Bildungsstiftung in Lahore, besuchte Asia nach Bekanntwerden der jüngsten Neuigkeit im Frauengefängnis Multan. "Sie war begeistert und voller Hoffnung; sie reagierte mit großem Glauben und lobte Gott", sagte er gegenüber der italienischen Tageszeitung La Stampa. Nach seiner Einschätzung ist sie bei guter Gesundheit.

 

Sorge vor der Reaktion muslimischer Hardliner

Blasphemie gegen den Islam ist in Pakistan ein äußerst heikles Thema. Im November brachten Proteste gegen eine mögliche Gesetzesreform das öffentliche Leben in der Hauptstadt Islamabad zum Erliegen. Obwohl der internationale Druck auf die Regierung zunimmt, ihre Gesetzgebung zu ändern, lehnen konservative muslimische Gruppen dies weiterhin vehement ab.

In Zusammenhang mit seiner Entscheidung, Asia Bibis Berufung anzuhören, ordnete Richter Nisar für Malook wieder Polizeischutz an.

Zwei prominente pakistanische Politiker wurden 2010 ermordet, nachdem sie öffentlich zu Asia Bibis Verteidigung gesprochen hatten.

Der EU-Sonderbeauftragte für Religions- und Glaubensfreiheit, Jan Figel, hatte bei seinem Pakistan-Besuch im vergangenen Dezember die Freilassung von Asia Bibi zur Vorbedingung dafür gemacht, dass die EU ihre Exportprivilegien für Pakistan erneuert.

 

Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors rangiert Pakistan aktuell auf Platz 5 (Vorjahr: 4) unter den Ländern, in denen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden.


 

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