Unter den rund 30 Millionen Nepalesen zählt die kleine Minderheit der Christen 500.000 Gläubige, was 1,67 % der Bevölkerung entspricht. Das geht aus der Volkszählung von 2021 hervor, deren Ergebnisse am 3. Juni 2023 veröffentlicht wurden. Die überwältigende Mehrheit der Nepalesen sind Hindus (24 Millionen). Hinter diesen Zahlen verbirgt sich eine für die Nachfolger Jesu erfreuliche Realität: Die Zahl der Christen ist in den letzten 10 Jahren statistisch um 40 % gestiegen! Dieser Anstieg ist vor allem auf die starke Präsenz südkoreanischer Missionare im Land zurückzuführen.
Dieses Wachstum an Christen verlief nicht ohne Schwierigkeiten. 2015 wurde in Nepal ein Anti-Bekehrungsgesetz verabschiedet: Seitdem ist es verboten, einen Nepalesen dazu zu bringen, von einer Religion zu einer anderen zu konvertieren, und es ist verboten, eine Person in ihrer ursprünglichen Religion zu verunsichern. Aufgrund dieses Gesetzes mussten die Aktivitäten südkoreanischer Missionare und die Evangelisationsprogramme der örtlichen Kirchen eingeschränkt werden. Am 10. April dieses Jahres verwies die Regierung Yeon He Lee, einen südkoreanischen Christen, der unter Nepalesen evangelisiert hatte, des Landes. Zudem wurde ihm für ein Jahr die Rückkehr nach Nepal untersagt. Ein Beispiel von vielen für die Auswirkungen des Anti-Bekehrungsgesetzes, das in diesem überwiegend hinduistischen Land gilt.
Laut einem im Mai 2023 veröffentlichten Bericht der USA werden nepalesische Politiker von ihren indischen Kollegen der nationalistischen BJP-Partei beeinflusst.
Der Bericht, der vom US-Außenministerium verfasst wurde, zitiert Vertreter aus der nepalesischen Zivilgesellschaft: »Rechte politische Gruppen, die mit der BJP in Indien verbunden sind, unterstützen einflussreiche Politiker (in Nepal) finanziell«, mit dem Ziel, Nepal zu einem offiziellen Hindu-Land zu erklären. NGOs und christliche Leiter, die in dem US-Bericht zitiert werden, erklären:
»Indische nationalistische Hindus arbeiten angeblich daran, in Nepal in den sozialen Netzwerken ein christenfeindliches Umfeld zu schaffen.«
Sonu ist eine Jugendliche aus Nepal, die das am eigenen Leib erfahren musste. Sie stammte aus einer Hindu-Familie und war zum Christentum konvertiert. Das geschah, als sie in einer Kirche, die ihre Interesse geweckt hatte, das Evangelium gehört hatte, obwohl das in der Gesellschaft verpönt war. Sie berichtet von der vorherrschenden Feindseligkeit gegenüber dem christlichen Glauben:
»In unserem Dorf gibt es Gerüchte, dass jeder, der eine Bibel berührt oder darin liest, stirbt.«
Leider wurde Sonus Bekehrung in ihrer Familie sehr schlecht aufgenommen, insbesondere von ihrem Stiefvater. Das ging so weit, dass sie nachts in den Wald flüchten musste, um sich in Sicherheit zu bringen. Sie konnte nicht mehr zu Hause wohnen und hat seither in einer Kirche Zuflucht gefunden.
Trotz aller Widrigkeiten sagt Sonu: »Alles liegt in Gottes Hand und ich fühle mich bei ihm sicher. Er hält seine Versprechen. Ich werde meinen Glauben nie aufgeben.« Sonus Geschichte ist eines von 500.000 Beispielen dafür, wie Christen in Nepal an ihrem Glauben festhalten.
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