Nachrichten Indonesien | 10 Dezember 2020

Indonesien: Erneut tödlicher Überfall auf Christen

Bereits in der zweiten Novemberhälfte waren in Westneuguinea innerhalb weniger Tage vier Mitglieder einer christlichen Gemeinde mutmaßlich von Soldaten der indonesischen Armee erschossen worden. Nun sind vor zwei Wochen erneut vier Christen in einem Dorf in Zentral-Sulawesi, diesmal bei einem Überfall islamischer Extremisten getötet worden. Kämpfer der »Ostindonesischen Mudschahidin« erstachen zwei Männer, enthaupteten einen weiteren und verbrannten einen vierten lebendig in einem Haus. Partner von Open Doors besuchten die überlebenden Christen, um ihnen beizustehen.

 

 
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Vor zwei Wochen sind vier Christen im kleinen Dorf Lemban Tongoa in Zentral-Sulawesi, einem entlegenen Vorposten der Heilsarmee, bei einem Überfall islamischer Extremisten getötet worden. 

Kämpfer der «Ostindonesischen Mudschahidin» erstachen zwei Männer, enthaupteten einen weiteren und verbrannten einen vierten lebendig in einem Haus. Partner von Open Doors besuchten die verbliebenen Christen, um ihnen beizustehen. Bei ihrem Besuch schilderten ihnen die Überlebenden, was sie mit ansehen mussten.

Massaker an Christen in Lemban Tongoa

Am 27. November gegen acht Uhr morgens drangen bis zu zehn Männer in das Dorf ein. Mit Schwertern und Gewehren bewaffnet, riefen die Extremisten zunächst alle Dorfbewohner aus ihren Häusern. Dann griffen sie einige Männer heraus, darunter den Vater und den Ehemann der dreifachen Mutter Srikandi. Nachdem sie mit ansehen musste, wie ihrem Vater die Kehle durchgeschnitten wurde, floh sie mit ihren drei Kindern zusammen mit anderen Dorfbewohnern in den Wald. Ihre Mutter wurde ebenfalls gefangen genommen und wurde Zeugin, wie die Extremisten sechs Häuser und ein Gebäude der Heilsarmee niederbrannten, darunter eine behelfsmäßige Kirche. Sie selbst überlebte jedoch äußerlich unversehrt.

«Wir müssen da sein!»

Bruder Sam*, ein Partner der Arbeit von Open Doors in der Region, sorgt sich um einen kleinen, «hyperaktiven» Buben, der den Tod seines Vaters miterleben musste und während des Besuchs kaum gesprochen hat. «Die Kinder sind unsere größte Sorge», betont Sam. «Wir müssen ihnen helfen, dieses Trauma zu überwinden.» Auch für das Team, das all die erschütternden Geschichten hört, sei die Situation sehr belastend. «Aber wir müssen da sein. Wir sind die einzigen Besucher von außerhalb. Unsere Anwesenheit macht einen Unterschied.»

Für Srikandi steht fest: Sie möchte nicht in ihr Heimatdorf zurückkehren: «Wenn ich dorthin zurückkehre, wird die Erinnerung mich krank machen.» Zusammen mit ihrer Mutter und den drei Kindern lebt sie inzwischen bei Verwandten.

Fünf Christen in Westneuguinea Christen ermordet

Bereits in der zweiten Novemberhälfte waren im indonesischen Westneuguinea innerhalb weniger Tage vier Mitglieder einer christlichen Gemeinde getötet worden. Zuvor war ihr Pastor am 19. September angeschossen worden und später seinen Verletzungen erlegen. Die Taten wurden mutmaßlich von Soldaten der indonesischen Armee (TNI) verübt und stehen in Zusammenhang mit dem Kampf der Regierung gegen bewaffnete Rebellengruppen, die seit Jahrzehnten für die Unabhängigkeit von Indonesien kämpfen. Diesen Christen war von Regierungsseite fälschlicherweise unterstellt worden, sie würden mit den Rebellengruppen zusammenarbeiten, obwohl die Christen bei diesen Auseinandersetzungen immer wieder zwischen die Fronten geraten.


 

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