Wie sieht die Verfolgung in Oman aus?
Omaner, die zum Christentum konvertieren, sind dem Druck ihrer Familien und der Gesellschaft ausgesetzt, ihren Glauben wieder zu wechseln. Sie können aus dem Elternhaus vertrieben werden und verlieren in einigen Fällen den Arbeitsplatz. Eine Enterbung als Reaktion auf ihre Konversion ist keine Seltenheit. Falls sie verheiratet sind, müssen sie mit Schwierigkeiten rechnen, wenn sie ihre Kinder sehen wollen. Denn bei einem Sorgerechtsstreit stehen sie automatisch auf der Verliererseite.
Gastarbeiter, die zum Christentum konvertieren, sind in der Regel dem gleichen Druck ausgesetzt wie in ihren Heimatländern, da sie oft innerhalb ihrer eigenen nationalen oder ethnischen Gemeinschaften leben. Dies kann für die einen eine relative Freiheit bedeuten, für die andere jedoch eine intensive Verfolgung.
In christlichen Gemeinschaften lebende ausländische Christen werden zwar toleriert, unterliegen aber der Überwachung und sind eingeschränkt. Alle christlichen Organisationen müssen sich bei den Behörden registrieren lassen. Ihre Treffen werden überwacht, damit die Anwesenheit von Omanern erfasst werden kann und deren allfälligen politischen Äußerungen.
Wer ist von der Verfolgung am stärksten betroffen?
Der Druck auf Christen ist in der Regel in ländlichen Gebieten stärker, wo die Kultur nach wie vor vom Stamm geprägt ist. In städtischen Gebieten ist das Leben anonymer und Konvertiten fallen weniger auf. Konvertiten, die vom Islam zum Christentum konvertiert sind, erleben grundsätzlich ein stärkeres Maß an Kontrolle durch Familien und Gesellschaft, meist in Form von Isolation und Druck, ihren Glauben wieder zu wechseln.
Was hat sich im vergangenen Jahr verändert?
Der Druck auf Christen ist nach wie vor extrem hoch. Besonders auf Konvertiten, die vom Islam zum Christentum übertreten. Christen werden von der Regierung weiterhin streng überwacht. Oman ist auf dem Weltverfolgungsindex um elf Plätze zurückgefallen. Die Anzahl der gemeldeten gewalttätigen Übergriffe auf Christen ist leicht zurückgegangen. Doch dieser Rückgang lässt sich hauptsächlich auf die zunehmende Verfolgung in anderen Ländern zurückführen.
Wie hilft Open Doors den Christen in Oman?
Auf der Arabischen Halbinsel unterstützt Open Doors den Leib Christi durch das Organisieren von Gebetstreffen und -ketten, verteilt biblisches Material und bildet Glaubensgeschwister sowie Pastoren aus.
Wie Sie für Oman beten können
Himmlischer Vater, schütze die Menschen, die aus ihrem Elternhaus vertrieben werden, weil sie Dir nachfolgen. Gib ihnen einen sicheren Ort zum Leben und eine Gemeinschaft von unterstützenden Freunden. Wirke in den Herzen der Gesetzgeber und Machthaber, damit sie Gesetze für eine gerechtere Gesellschaft erlassen, in der Christen nicht mehr diskriminiert werden. Stärke Deine Gemeinschaft der Gläubigen auf der Arabischen Halbinsel. Hilf ihnen, zueinander zu finden und sich gegenseitig durch Gebet und Gemeinschaft zu ermutigen. Amen.