Wie sieht die Verfolgung in Jordanien aus?
Im Vergleich zu Christen in anderen Ländern des Nahen Ostens leben die meisten Christen in Jordanien ein sicheres und stabiles Leben. Die meisten gehören orthodoxen oder römisch-katholischen Kirchen an, die von der Regierung anerkannt werden. Jordanien ist tolerant, solange jeder in seiner angestammten Religion bleibt, in die er oder sie hineingeboren worden ist. Nicht-traditionelle Kirchen, solche, die das Evangelium weitergeben, und Menschen mit einem muslimischen Hintergrund, die sich zum christlichen Glauben bekennen, werden jedoch verfolgt.
Christliche Gemeinschaften werden in Jordanien überwacht. Prügel, Verhaftung oder sogar Tod drohen einem Christen mit muslimischem Hintergrund, wenn er offen über seinen neuen Glauben spricht. Gläubige mit einem muslimischen Hintergrund wurden schon tagelang verhört und geschlagen, damit sie andere Christen verraten. Für Personen, die vom Islam zum Christentum konvertieren, ist es unmöglich, einen Christen / eine Christin zu heiraten, da sie rechtlich immer noch als Muslime gelten. Rechtlich können Christen untereinander nur innerhalb ihrer eigenen vom Staat anerkannten Konfession verheiratet werden. Die Scharia (das islamische Recht) besagt außerdem, dass auch der Ehemann konvertieren muss, wenn eine christliche Ehefrau zum Islam übertritt. Nur so kann die Ehe rechtmäßig gültig bestehen bleiben. Diejenigen, die Konvertiten helfen oder sie ermutigen, werden bedroht und müssen damit rechnen, dass ihnen das tägliche Leben sehr schwer gemacht wird.
In Jordanien leben mittlerweile militante islamische Extremisten, die aus dem Krieg in Syrien und im Irak zurückgekehrt sind und eine Bedrohung für die christliche Gemeinschaft darstellen.
Wer ist von der Verfolgung am stärksten betroffen?
Der größten Verfolgung ausgesetzt sind Christen, die vom Islam zum Christentum konvertierten, und zwar im ganzen Land ziemlich einheitlich, obwohl der Druck und die soziale Kontrolle in ländlichen Gebieten ausgeprägter sein kann. Bekanntermaßen ist der Süden des Landes islamisch konservativer geprägt.
Treffen Sie Tareq
«Früher war ich ein Tyrann, ein Unruhestifter. Jetzt bin ich in Jesus Christus eine neue Schöpfung. Ich werde Ihm immer ähnlicher.»
Tareq
Was hat sich im vergangenen Jahr verändert?
Der leichte Rückgang der Verfolgungsquote in Jordanien ist zur Hauptsache auf die kleinere Anzahl von gemeldeten gewalttätigen Vorfällen zurückzuführen. So wurden beispielsweise keine Vorfälle registriert, bei denen Christen vertrieben bzw. gezwungen wurden, ihre Häuser zu verlassen. Von anderen Vorfällen jedoch, wie körperliche Misshandlungen, die sich vor allem gegen Konvertiten aus dem Islam richten, wurde weiterhin berichtet.
Wie hilft Open Doors den Christen in Jordanien?
Open Doors arbeitet mit lokalen Partnern zusammen, um Christen durch Schulungen, Hilfs- und Wiederaufbauprojekte sowie Gebetsunterstützung zu unterstützen.
Wie Sie für Jordanien beten können
Herr Jesus, lass alle, die wegen ihres Glaubens an Dich Leid erfahren, die Tiefe Deiner Liebe erkennen und Deine Macht, die in ihnen wirkt. Wir beten, dass die Familien der Konvertiten durch deren Mut und Zeugnis berührt werden, und sie so ihre Vorurteile über das Christentum überwinden können. Bitte stopp die Bedrohung durch den Extremismus und baue in Jordanien deine Kirche weiterhin. Amen.