Überblick
Alle christlichen Gemeinschaften sind mit Verstößen gegen die Religionsfreiheit konfrontiert, jedoch in unterschiedlichem Maße. Christen protestantischer Denominationen werden sowohl von der Regierung als auch von der äthiopisch-orthodoxen Kirche (EOC) bedrängt. Christen mit einem muslimischen Hintergrund oder aus einem orthodoxen Umfeld werden von ihren Familien und Gemeinden verfolgt.
Die äthiopische Königsfamilie konvertierte im 4. Jh. zum Christentum. Das orthodoxe Christentum war bis 1974 Staatsreligion. Der Katholizismus kam im 16. Jh. mit den Portugiesen ins Land, fand aber in der Bevölkerung keinen Widerhall. Erste Spuren des Protestantismus lassen sich im 19. Jh. finden.
Zur Situation der Christen
In einigen Regionen werden Christen von gemeinschaftlichen Infrastrukturen ausgeschlossen und/oder gesellschaftlich geächtet.
Während extremistische islamische Gruppen Kirchengebäude überfallen, hat die politische Gewalt – die sich hauptsächlich auf den Konflikt in Tigre konzentriert – auch in den christlichen Gemeinden ihre Auswirkungen, wobei viele Kirchen zerstört und Christen getötet wurden.
Beispiele der Verfolgung
Die Konflikte in den verschiedenen Landesteilen wirken sich auch auf die Christen aus, die organisierten Angriffen und Raubüberfällen ausgesetzt sind. Dutzende Häuser von Christen wurden überfallen oder in Brand gesteckt.
Das Maß der Verfolgung
Die Christen in Äthiopien sehen sich einer immer stärkeren Verfolgung ausgesetzt, besonders in den Bereichen des sozialen und kirchlichen Lebens. Da sie innerhalb ihrer Familien und Gemeinschaften beobachtet werden, sind sie ständig deren Schikanen ausgesetzt. Dies gilt besonders für Pastoren und andere religiöse Leiter, die aufgrund ihrer Position ihren Glauben nicht verbergen können und regelmäßig Opfer von Cybermobbing und körperlichen Attacken werden, die von extremistischen Gruppen organisiert sind.
Wichtigste Mechanismen der Verfolgung
Islamischer Extremismus, konfessioneller Protektionismus