Pressemeldungen Afrika | 30 Juli 2018

Ruanda: Regierung schließt mehr als 8000 Kirchen

In Ruanda mussten mehr als 8000 Kirchen aus «Sicherheitsgründen» ihre Türen schließen. Sie haben nur 15 Tage Zeit, um die gewünschten Arbeiten auszuführen. Es sind drastische Methoden, um die Christen zu beunruhigen.

 

 
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In Ruanda mussten mehr als 8000 Kirchen aus «Sicherheitsgründen» ihre Türen schließen. Sie haben nur 15 Tage Zeit, um die gewünschten Arbeiten auszuführen. Es sind drastische Methoden, um die Christen zu beunruhigen.

Es scheint, dass sich die religiöse Landschaft in Ruanda verändert. In diesem ostafrikanischen Land wurden mehr als 8000 Kirchen gezwungen, ihre Türen wegen einem neuen Gesetz zu schließen. Eine drastische Entscheidung der Regierung, die sich immer mehr in Richtung einer radikalen Definition des Säkularismus zu bewegen scheint und immer weniger Raum für Religion im öffentlichen Raum lässt.

Gesetz noch nicht verkündet – aber schon angewandt

Die ruandischen Kirchen aller Konfessionen sollen "grundlegende Anforderungen in Bezug auf Sicherheit, Hygiene, Infrastruktur und Legalität" erfüllen. Diese wurden gehoben. Alle Gemeinden sind angehalten, ihre Aktivitäten bis zur Anpassung in ihren Räumlichkeiten auszusetzen.

Mit der Schließung ihrer Kirchen wird das tägliche Leben der christlichen Gemeinschaften immer komplizierter: Eine Gemeinde muss sich nun im Gebäude einer anderen Kirche in einer Nachbarschaft versammeln, Mitglieder einer anderen Gemeinde müssen 20 Kilometer zu Fuß zu einer anderen Kirche gehen.

Ein lokaler Beobachter, der anonym bleiben wollte, sagte: "Alle Kirchen erleiden dasselbe Schicksal, sogar Kirchen, die für lokale Verhältnisse als 'luxuriös' gelten, mussten schließen."

Nur 15 Tage bis zur Fertigstellung der Arbeiten

Die Änderungswünsche betreffen vor allem die Aufwertung von Gotteshäusern und deren Zugang. Die Frist für Änderungen beträgt nur 15 Tage. In teilweise rudimentären Gebäuden können viele Baugruppen diese Anforderungen nicht rechtzeitig erfüllen. Die Gemeinschaften müssen auch die ordnungspolitische theologische Ausbildung von Pastoren und anderen Leitern sicherstellen.

Sechs Pastoren wegen "Verschwörung" verhaftet

Bis März 2018 mussten bereits 700 Pfingst-Kirchen in der Provinz Kigali ihre Aktivitäten einstellen. Nach dieser ersten Welle der Schließung wurden sechs Pastoren verhaftet, die der Verschwörung gegen staatliche Anordnungen beschuldigt wurden. Sie wurden inzwischen freigelassen. Einer von ihnen erklärte, dass die Verhaftung eine ernste Warnung an andere sei, sich den von der Regierung auferlegten Veränderungen nicht zu widersetzen. Seitdem sind die Gemeindeleiter besorgt.

Kirchen im öffentlichen Raum weniger sichtbar?

Mehrere Hinweise deuten darauf hin, dass die Kirche in Ruanda im öffentlichen Raum immer weniger sichtbar werden soll.

Anders als früher werden in Regierungsinstitutionen keine Gebetstreffen mehr abgehalten. Ebenso wurden die Begriffe, die sich auf den christlichen Glauben beziehen, aus der Präambel der Verfassung gestrichen. Ein weiteres Beispiel: Die Hauptstraßen sind jetzt an zwei Sonntagen im Monat geschlossen. Viele Christen können an diesen Tagen ihre Kirche nicht mehr erreichen und der Kirchenbesuch geht zurück. Außerdem konnten bei den letzten Gedenkfeiern zum Völkermord in Ruanda weder die Pastoren noch die Priester sprechen, obwohl in den Kirchen Gedenkveranstaltungen stattfanden.

Ruanda ist nicht auf dem Weltverfolgungsindex gelistet. 90 Prozent der Bevölkerung sind Christen. Das Recht der Ruander auf Religionsfreiheit wird laut Artikel 37 der Verfassung gewährt.


 

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