Pressemeldungen Indien | 16 Mai 2020

Covid-19 in Indien: »Christen leiden mehr denn je.«

In Indien haben die Maßnahmen gegen Covid-19 die Christenverfolgung nicht gestoppt. Im Gegenteil.

 

 
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In Indien haben die Maßnahmen gegen Covid-19 die Christenverfolgung nicht gestoppt. Im Gegenteil.

Indien befindet sich aufgrund der Covid-19-Pandemie seit mehreren Wochen im Stillstand. Seit dem 24. März, dem Datum des Lockdown-Beginns, hat die Christenverfolgung jedoch nicht nachgelassen. In den ländlichen Gebieten hat sie sich sogar noch verschärft. Es wurden mehrere Fälle von Angriffen, Drohungen oder falschen Anschuldigungen gegen Christen gemeldet, wie einer unserer Partner vor Ort berichtet: «Die Pandemie hat die wachsende Christenverfolgung nicht aufgehalten.»

Er fügt hinzu: «Wir erhalten Berichte über Verfolgung in vielen Teilen des Landes, obwohl die Regierung den Menschen befohlen hat, zu Hause zu bleiben. Die Christen leiden noch mehr als zuvor. Viele von ihnen erleben neben dem Widerstand und dem Hass der übrigen Bevölkerung nun auch finanzielle Problemen.»

Beschuldigt, Heilmittel von Schamanen verweigert zu haben ...

Shyam (Name geändert) sieht sich beispielsweise mit seiner Familie mit der ständigen Feindseligkeit seines Dorfes konfrontiert. Seit Shyam und ihre Familie sich geweigert haben, die von der Dorfschamanin zubereiteten Ayurveda-Mittel (eine alternative Hindu-Medizin) einzunehmen, haben die Dorfbewohner ihren Hass und Spott ihnen gegenüber verstärkt. Der Rest des Dorfes verwendet diese Mittel, weil Gerüchte besagen, dass diese hinduistischen Mittel vor dem Coronavirus schützen. Diejenigen, die diese Mittel nicht einnehmen, sollen mit Covid-19 infiziert sein. So wurden Shyam und seine Familie (die solche Mittel nicht einnahmen) beschuldigt, mit dem Virus infiziert zu sein.

Angriffe wegen Bibellesen oder Gebet

Schwierig ist es gerade auch für diejenigen, die ihren Glauben im Verborgenen leben müssen und wo auch die Familie nichts davon weiß. Sie haben kaum Gelegenheit, in der Bibel zu lesen und zu beten. Kavita (Name geändert) sagte, dass ihr Mann sie schwer misshandelt, wenn sie versucht, in ihrem Haus zu beten und die Bibel zu lesen. Vor dem Lockdown konnte sie das tun, während sie auf dem Feld arbeitete.

Eine andere Art der Verfolgung erlebte Vinay (Name geändert), der Pastor eines kleinen Dorfes. Er wurde brutal angegriffen, als er nach einem Gebetstreffen nach Hause zurückkehrte. Mehrere Hindu-Extremisten erwischten und bedrohten ihn. Dann zerstörten sie sein Fahrrad und schlugen ihn heftig. Nach dem Angriff ging Vinay auf die Polizeiwache, um Anzeige zu erstatten. Doch die Polizei weigerte sich, seine Anzeige aufzunehmen und jagte ihn weg.

Angriffe auf junge Mädchen

Einer der Angriffe richtete sich gegen eine ganze Gemeinschaft von Christen. Lokale Extremisten zwangen die Christen vor Ort, in den Gemeindesaal zu kommen. Sobald die Gläubigen versammelt waren, schlugen die Dorfbewohner auf sie ein. Ein Christ rief während des Angriffs die Polizei, aber die Schläge gingen weiter. Die Christen in der Region leben jetzt in ständiger Angst. Ein junges Mädchen verschwand während des Angriffs und es gab kein Lebenszeichen mehr von ihr. Die Polizei tat nichts, um sie zu finden, selbst nachdem ihre Eltern Anzeige erstattet hatten.

Zu den schlimmsten Tragödien in diese Zeit gehört, dass ein junges Mädchen, Jyothi (Name geändert), Mitte April von Hindu-Extremisten angeschossen und verletzt wurde. Während Jyothi und ihre Familie in ihrem Haus waren, drangen mehrere Pesonen ins Haus ein und feuerten Schüsse ab, die das Mädchen in Arm und Oberschenkel trafen. Da Jyothi und ihre Familie bereits Drohungen wegen ihres christlichen Glaubens erhalten hatten, glaubt die Familie, dass die Schießerei das Werk religiöser Extremisten war.

Diese Beispiele von Verfolgung sind nur die Spitze des Eisbergs. Die Partner von Open Doors berichten, dass viele Verfolgungsfälle unter anderem durch den Mangel an Kommunikationsgeräten in diesen ländlichen Gebieten nicht bekannt geworden sind.


 

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